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Wallbox installieren: Darauf muss man achten

Eine Wallbox installieren, um das Elektrofahrzeug in der Garage zu laden. Die heimische Ladestation bringt dabei viele Vorteile. Von einem optimierten Ladeprozess bis hin zu einer sicheren Installation und schnellem Laden: Die Liste ist lang! Wie man die perfekte Wallbox für sich findet und was man bei der Installation beachten muss, steht in diesem Ratgeber.

Eine Wallbox zu installieren bedeutet auch, Schutz vor Überspannung und Kabelbrand. (Bild: mimagephotography/clipdealer.de)

Eine Wallbox zu installieren bedeutet auch, Schutz vor Überspannung und Kabelbrand.
(Bild: mimagephotography/clipdealer.de)

Wallbox installieren: Diese Vorteile bringt es

Theoretisch kann ein E-Auto auch über die heimische Steckdose geladen werden. Allerdings dauert das sehr lang, da über den normalen Schuko-Stecker nur maximal 2 kW – 3,7 kW angelegt werden können. 8 bis 10 Stunden dauert es dann, bis die Autobatterie wieder voll geladen ist.

Mit einer heimischen Ladestation geht es schneller, denn eine Wallbox installiert man an einen Starkstromanschluss. Somit ergeben sich je nach verwendetem Stecker Ladeströme von 3,7 kW bis zu 44 kW. Die Ladezeit verkürzt sich merklich auf 3 bis 5 Stunden bei 7,5 kW bis 11 kW und bis zu einer Stunde bei 44 kW.

Ein weiterer Vorteil ist die höhere Sicherheit. Eine Wallbox zu installieren bedeutet auch, Schutz vor Überspannung und Kabelbrand, da diese auf Dauerbelastung und hohe Stromlasten ausgelegt ist. Ein integrierter FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) oder eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) schützt vor einem gefährlichen Stromschlag.

Zusätzlich verfügt die Wallbox auch über eine elektronische Einheit, die den Ladevorgang kontrolliert. Die Ladestation kann dafür mit dem E-Fahrzeug kommunizieren. Das Resultat ist ein optimierter Prozess, der die Batterie maximal schont und die Ladezeit gleichzeitig sehr gering hält.

Info: Natürlich kann man ein E-Auto auch über eine normale Steckdose aufladen. Dann übernimmt eine interne Kontrolleinheit die Überwachung des Ladeprozesses.

Wallbox installieren: Diese Varianten stehen zur Auswahl

Vor dem Kauf einer Wallbox sollte man sich zunächst überlegen, welche es werden soll:

  • Grundsätzlich sollte die Wallbox zum E-Fahrzeug passen. Wenn dieses zum Beispiel über einen Stecker Typ-2 verfügt, dann muss die Wallbox über eine entsprechende Steckdose verfügen.
  • Beim Ladestrom macht eine universelle Wallbox Sinn. Sie kann zwischen verschieden starken Ladeströmen hin- und herwechseln und so jedes Fahrzeug optimal aufladen.
  • Eine Wallbox mit einem festen Ladekabel erspart einem Zeit und ist bequem, denn das Auto kann einfach angesteckt werden, ohne dass ein Kabel aus dem Kofferraum geholt werden muss.
  • Wer seine Wallbox im öffentlich zugänglichen Raum installiert, der braucht ein Modell mit Schutz vor Fremdzugriff.

Wallbox installieren: Die unterschiedlichen Steckertypen

Mobilität mit Energie aus der Steckdose ist eine feine Sache und findet sich heutzutage bei fast allen Fahrzeugtypen wieder. Vom E-Scooter über das E-Fahrrad bis zur E-Vespa ist alles dabei.

Es gibt 5 unterschiedliche Steckertypen, mit denen ein E-Fahrzeug geladen werden kann. Je nach E-Fahrzeug passen diese aber nicht unbedingt immer. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verfügbaren Steckertypen, deren technische Kennzahlen und die Kompatibilität zu E-Fahrzeugen:

 Schuko Steckdose (Haushalts-steckdose)Typ-1-EU SteckdoseTyp-2 SteckdoseCHAdeMO SteckdoseCCS Steckdose
E-AutoNicht optimalGeeignetGeeignetGeeignetGeeignet
E-RollerGeeignetNicht optimalNicht optimal--
E-BikeGeeignet----
E-ScooterGeeignet----
Spannung230 V AC230 V AC400 V (Starkstrom-anschluss) AC500 V DCBis 1000 V DC
Strom10 A - 16 A16 A - 32 A16 A - 63 ABis 400 ABis 500 A
Max. Leistung2 kW - 3,7 kW3,7 kW - 7,4 kW11 kW - 44 kWBis 200 kWBis 350 kW
durchschnittliche Ladedauer8 bis 10 Stunden3 bis 5 Stunden1 bis 3 Stundenetwa 10 Minutenetwa 5 Minuten
Kommunikations-möglichkeit mit dem Fahrzeug – Ladeleistung regelbarNicht möglichMöglichMöglichMöglichMöglich

In der Regel ist bei einer Wallbox hierzulande eine Typ-2 Steckdose verbaut. Diese hat sich in den letzten Jahren als Standard durchgesetzt und ist in vielen Fahrzeugen auch als Ladebuchse verbaut. Einige Fahrzeuge, vorzugsweise solche, die aus dem asiatischen oder amerikanischen Raum stammen, haben jedoch einen Typ-1 Stecker an Bord. Dann kann man mit einem speziellen Ladekabel, das auf der einen Seite eine TYP-1 Stecker und auf der anderen Seite einen Typ-2 Stecker besitzt, Abhilfe schaffen.

Die Steckervarianten CHAdeMO und CCS sind Schnelladestecker, die mit Gleichstrom arbeiten. Während der CSS Stecker eine Weiterentwicklung des Typ-2 Steckers ist, und darum auch kompatibel ist, benötigt ein Auto für einen CHAdeMO Anschluss eine separate Ladebuchse. Die CHAdeMO Stecker sind hierzulande eher unüblich und vorzugsweise in Asien zu finden.

Tipp: Wer sich eine Wallbox zulegt, der greift am besten zu einem Stecker TYP-2 oder der Variante CCS.

Das kostet es eine Wallbox zu installieren

Der Preis einer Wallbox kann sehr stark variieren. Einfache Wallboxen gibt es bereits ab 500 Euro. Teure Modelle liegen bei 2.500 Euro, bieten dann aber auch höhere Ladestromstärken und ausreichende Schutzvorrichtungen.

Wer nicht so viel investieren möchte, der kann eine Wallbox auch mieten. Außerdem gibt es einige staatliche oder kommunale Förderprogramme, mit denen die Anschaffung der Wallbox subventioniert werden kann.

Wallbox installieren: Das sind die technischen Voraussetzungen

Die Entscheidung für die Wallbox ist gefallen. Bevor es an den Kauf geht, sollte man jedoch noch einige Voraussetzungen überprüfen. Zunächst einmal geht es um die technischen Gegebenheiten vor Ort:

  • Für den Anschluss der Wallbox an das Stromnetz muss eine entsprechende Stromleitung in Garage oder Carport liegen. Diese sollte auch auf die hohen Stromlasten und die Dauerbenutzung ausgelegt sein.
  • Ebenfalls sollte ein Schutzkontakt vorhanden sein, der bei einem Kurzschluss einen lebensgefährlichen Stromschlag verhindert.

Ob das im eigenen Heim der Fall ist, kann nur ein Fachmann überprüfen, den man auf jeden Fall hinzuziehen muss. Den die Wallbox installieren darf man nicht in Eigenregie. Da sie über einen Starkstromanschluss verfügt, muss hier zwingend ein Elektriker beauftragt werden. Meistens bucht man die Wallbox-Installation im Paket und es gehört zum Service dazu, dass die technischen Voraussetzungen vorab geprüft werden. Außerdem haftet der Fachbetrieb dann unter Umständen auch, falls sich später Probleme aufgrund der Installation ergeben oder Schäden entstehen.

Die Stromleitung sollte auch auf die hohen Stromlasten und die Dauerbenutzung ausgelegt sein.

Die Stromleitung sollte auch auf die hohen Stromlasten und die Dauerbenutzung ausgelegt sein.
(Bild: cheskyw/clipdealer.de)

Der rechtliche Hintergrund

Wie bereits erwähnt ist es nur qualifizierten Fachkräften erlaubt, eine Wallbox zu installieren. Es gibt aber noch weitere rechtliche Vorgaben, die erfüllt werden müssen, bevor es an die Montage geht:

  • Wer in einer Hausgemeinschaft lebt, der muss überprüfen, ob er die Wallbox installieren kann, ohne bauliche Veränderungen am Gemeinschaftseigentum vorzunehmen. Ist das nicht der Fall, dann bedarf es einer Genehmigung durch die Eigentümergemeinschaft.
  • Mieter sollten ebenfalls vorab ihren Vermieter kontaktieren und dessen Erlaubnis einholen.
  • Steht von dieser Seite nichts mehr im Wege, dann muss die Wallbox jetzt nur noch beim Netzbetreiber angemeldet werden. Das ist wichtig, denn der Netzbetreiber muss den höheren Strombedarf einkalkulieren, und die Zuleitungen darauf ausrichten.
  • Ab einem Bezug von 22 kW bedarf es sogar einer Zustimmung des Netzbetreibers, um die heimische Ladestation zu betreiben.

Checkliste zur Wallbox Installation:

  • Welche Fahrzeuge sollen geladen werden?
  • Welcher Steckertyp wird benötigt?
  • Welche Ladeströme werden benötigt?
  • Mietbox oder Kaufbox?
  • Gibt es Förderprogramme, die genutzt werden können?
  • Muss der Zugang vor Fremdbenutzung geschützt werden?
  • Festes Ladekabel oder nicht?
  • Gibt es staatliche Förderprogramme bei der Anschaffung?
  • Ist eine Stromleitung am Installationsort vorhanden?
  • Verfügt das Haus über einen Schutzkontakt?
  • Einverständniserklärungen (Vermieter, Eigentümergemeinschaft) benötigt oder vorhanden?
  • Ist der Netzbetreiber informiert oder muss er der Installation gar zustimmen?

Fazit: Eine Wallbox installieren bringt viele Vorteile

Wer auf Mobilität setzt, die mit elektrischer Energie betreiben wird, der tut gut daran, seine E-Fahrzeuge zuhause zu laden. Anders als ein E-Bike oder ein E-Scooter kann der Ladevorgang bei einem E-Auto über die normale Steckdose viele Stunde dauern. Eine Wallbox verkürzt die Ladezeit erheblich und sorgt zusätzlich für Sicherheit. Damit die Investition auch zukunftsträchtig ist, sollte die Wahl auf eine Universal-Wallbox fallen, die auch bei einem Fahrzeugwechsel einfach weiter betrieben werden kann.

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Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Ratgeber
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