MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Gesundheitsrisiko Schimmel: Auswirkungen, Ursachen und Vorbeugung

Wie lässt sich dem Gesundheitsrisiko Schimmel begegnen und welche Auswirkungen haben die Sporen auf die Gesundheit? Dass Schimmelpilze krank machen, ist inzwischen bekannt, dennoch werden sie leichtfertig hingenommen.

Das wirkliche Gesundheitsrisiko bei Schimmel wird oft unterschätzt.

Das wirkliche Gesundheitsrisiko bei Schimmel wird oft unterschätzt. (Bild: Konnenhill / clipdealer.de)

Ernstes Gesundheitsrisiko Schimmel: Vielfältige Auswirkungen auf den Menschen

Erst einmal vorab: Das Gesundheitsrisiko Schimmel besteht nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere! Hund und Katze können ebenfalls auf die Sporen reagieren und entsprechend Allergien entwickeln. Vor allem die Atemwege sind Mensch und Tier betroffen, aus einem bloßen Fließschnupfen kann unter Umständen rasch ein Asthma werden. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Schimmelpilze werden aber häufig noch unterschätzt.

So gefährlich ist Schimmel im Haus

Oft werden Schimmelpilze im Haus und in der Wohnung lange Zeit nicht erkannt, denn sie verstecken sich gut. Erst dann, wenn die Belastung mit den Sporen steigt, zeigen sich Allergien oder es macht sich ein unangenehmer Geruch im Haus breit. Dabei verbreiten sich die Sporen in der Luft und sind mitnichten nur dort zu finden, wo sich die kleinen schwarzen Stellen an den Wänden oder an der Decke zeigen! Dabei bildet Schimmel Toxine, die die Atemwege reizen und zu Allergien führen können. Einige Schimmelpilzarten stehen sogar unter dem Verdacht, krebserregend zu sein! Sie können schwere Organschäden hervorrufen und unter anderem die Lunge irreparabel schädigen.

Erste Anzeichen ernst nehmen

Das wirkliche „Gesundheitsrisiko Schimmel“ wird oft unterschätzt, erste Symptome werden nicht ernst genug genommen. Viele Menschen gehen zwar zum Arzt, weil sie sich nicht wohlfühlen und ständig unter Atemwegsproblemen leiden. Doch dieser kann vielleicht nichts feststellen. Erst ein Allergietest oder eine sehr genaue Beobachtung zeigt das wahre Problem. Wer immer unter Fließschnupfen leidet, sobald er oder sie die Wohnung betritt (auch außerhalb der Wintermonate, in denen der Temperaturwechsel dafür verantwortlich ist), sollte genauer hinsehen.
Besonders gefährdet sind Menschen, die auch unter anderen Allergien leiden oder die ein geschwächtes Immunsystem haben. Chronische Erkrankungen machen das Entstehen von Allergien wahrscheinlicher, auch eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems kann dafür sorgen, dass der Mensch auf den Kontakt mit den Sporen reagiert. Kinder und Säuglinge können sogar bleibende Schäden durch eine hohe Schimmelbelastung der Luft erleiden, denn sie haben noch keine ausreichenden Abwehrkräfte und reagieren generell deutlich empfindlicher auf Umweltgifte.

Typische Anzeichen dafür, dass sich Schimmel im Haus befindet, sind:

  • ständige Atemwegsbeschwerden
  • verstopfte oder laufende Nase
  • Hustenreiz in der Wohnung
  • Kopfschmerzen
  • juckende, brennende oder gerötete Augen
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Schlaflosigkeit
  • Hautausschlag, Rötungen, Bildung von Ekzemen
  • ungeklärte Pilzerkrankungen an der Haut
  • Erkrankungen von Lunge und Herz
  • Auftreten von Infektionskrankheiten

Ursachen und Vorbeugung von Schimmel in der Wohnung

Wenn Luft krank macht, ist es an der Zeit, dem Gesundheitsrisiko Schimmel auf die Spur zu kommen. Woher kommt er und wie wird man ihn wieder los? Die Entfernung der Sporen muss fachmännisch erfolgen, dazu ist es am besten, sich von einer Fachfirma beraten zu lassen. Die Wände müssen gründlich durchgetrocknet werden, die betroffenen Stellen werden mit speziellen Mitteln behandelt. Es hilft hier nicht, nur einfach ein wenig Farbe über die schwarzen Stellen zu streichen und zu hoffen, dass mit der optischen Verbesserung das Gesundheitsrisiko Schimmel entfernt werden konnte!

So entsteht Schimmel in der Wohnung

Schimmel braucht ideale Bedingungen, um wachsen zu können. Das heißt, er braucht Nährstoffe und genügend Feuchtigkeit, auch die Temperatur sowie der pH-Wert spielen eine Rolle. Sauerstoff und Licht hingegen werden nicht benötigt, Schimmel wächst prima im Dunkeln und unter Ausschluss von Sauerstoff.
Als Nährstoffe genügen den Pilzen bereits Hausstaub und die organischen Ablagerungen, die zum Beispiel durch abgeriebene Hautschuppen in der Dusche vorkommen. Zusammen mit der Feuchtigkeit dort bildet das Bad einen idealen Nährboden und die Sporen vermehren sich rasend schnell. Auch im Keller kann sich rasch ein unangenehmer Geruch bemerkbar machen. Meist wird dieser einfach hingenommen und als „kellertypisch“ abgetan. Dass es sich bei diesem Geruch um zu viel Feuchtigkeit, die nicht entweichen kann, und die Bildung von Schimmel handelt, wird häufig übersehen. Doch die Luft dort macht krank, wie viele Allergiker oder Menschen, die unter Asthma leiden, wissen.
Tipp: Schimmel wächst schon bei einer dauernden Luftfeuchtigkeit von ca. 65 Prozent, was selbst in vielen Wohnräumen noch normal ist. Daraus wiederum ergibt sich das erste und wichtigste Mittel zur Vorbeugung: regelmäßiges Lüften.

Es reicht nicht, die betroffene Stelle einfach zu überstreichen.

Es reicht nicht, die betroffene Stelle einfach zu überstreichen. (Bild: Konnenhill / clipdealer.de)

Dem Gesundheitsrisiko Schimmel vorbeugen: Einfache Tipps für Haus und Wohnung

Um dem Gesundheitsrisiko Schimmel vorzubeugen, muss es um ein angepasstes Lüftungs- und Heizverhalten gehen. Auch die Baumaterialien spielen eine Rolle, wobei diese freilich später nicht mehr zu beeinflussen sind. Die Schimmelbildung wird durch eine zu dichte bauliche Hülle begünstigt, wodurch Baustoffe mit einer zu geringen Diffusionsfähigkeit ungünstig sind. Auch das Wasserdampfaufnahmevermögen sollte nicht zu niedrig sein, was aber bei Beton und Polystyrol der Fall ist. Weitere wichtige bauliche Ursachen für Schimmelbildung sind:

  • Verwendung wasserdichter Farben für die Fassade
  • zu dichte Fenster
  • Verwendung synthetischer Tapeten
  • Kälte- und Wärmebrücken an Fenstern und Türen

Wer Schimmel vorbeugen möchte, sollte daher schon beim Bau des Hauses darauf achten, dass nur Baustoffe verwendet werden, die viel Feuchtigkeit aufnehmen können und in der Lage sind, diese Feuchtigkeit auch nach außen zu transportieren. Das Lüftungskonzept sollte durchdacht sein, eine dezentrale Lüftungsanlage kann eine gute Investition sein. Sie kann selbst dann für die Reduzierung der Schimmelgefahr sorgen, wenn die baulichen Gegebenheiten des Gebäudes Schimmel eher begünstigen würden.

Der Kontakt mit dem Erreger sollte vor allem bei Allergikern (oder wenn bereits ein Asthma vorliegt) generell gemieden werden. Tritt Schimmel bereits auf, lässt sich genau dieser Kontakt aber nur schwer meiden, daher gilt es, die Schimmelbildung von vornherein unter anderem durch diese Maßnahmen zu verhindern:

  • Richtig heizen
    Wenn die Raumtemperatur sinkt, kann die Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit wird an den Außenwänden, an Fenstern und Ecken besonders deutlich, dort schlägt sie sich aufgrund der Temperaturdifferenz zu draußen nieder. Das Schimmelrisiko ist daher vor allem im Herbst und Winter besonders groß. Die Innenraumtemperatur sollte daher nie unter 19 °C absinken, denn unterhalb dieser Temperaturgrenze kühlen die Wände stark aus. Im Winter kann es daher ratsam sein, die Heizung nie gänzlich auszustellen.
  • Richtig lüften
    Gelüftet werden sollte nur, wenn die Temperatur draußen niedriger ist als drinnen. So entweicht die warme, feuchte Luft nach draußen und macht Platz für kühlere, trockenere Luft. Stoßlüften und Durchzug sind die besten Methoden, um binnen weniger Minuten für den nötigen Luftaustausch zu sorgen, mit dem sich auch die Luftfeuchtigkeit im Raum deutlich reduziert. Wichtig: Wer Wäsche im Haus trocknet, erhöht die Luftfeuchtigkeit extrem, immerhin sind es einige Liter Wasser, die hier von der Wäsche verdunsten. Daher muss das Fenster deutlich häufiger geöffnet werden, was als nicht besonders energieeffizient gilt. Wäsche gehört daher am besten nach draußen!
  • Schränke richtig platzieren
    Schränke sollten immer ein wenig Luft zwischen Wand und Schrankrückwand lassen. Diese daher am besten mindestens fünf bis zehn Zentimeter von der Wand abrücken! Meist wird der Abstand bereits ausreichend gewährt, wenn die Schränke nicht direkt an die Scheuerleiste geschoben werden. Vor allem an der Außenwand muss genügend Platz bleiben, denn die Wand ist hier deutlich kühler und der Temperaturunterschied begünstigt die Schimmelbildung.
Share
Autor: Veröffentlichung durch Stefan Oberhauser
Veröffentlicht in: Wohnen, Ratgeber
Tags: , , , ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren