Die Hitzesommer und Dürrezeiten häufen sich. Sie wechseln sich mit Regengüssen ab, die scheinbar normal werden. Mit diesen Tipps können Pflanzen solche Extreme überstehen und sind für den Klimawandel gewappnet.
Neue Bedingungen für Pflanzen erfordern angepasstes Gärtnern
Alle Lebewesen leiden unter dem menschengemachten Klimawandel. Auch die Pflanzen im Garten werden vor neue Herausforderungen gestellt, denen sie nur schwer gerecht werden können. Doch mit einigen Tipps ist der Garten für den Klimawandel gewappnet und die Witterungsextreme – hier vor allem Hitze und Trockenheit – sind weniger gravierend. Dabei beginnt alles schon mit der richtigen Planung.
Die Bepflanzung macht den Unterschied
Die Eigenschaften der verschiedenen Pflanzen können genutzt werden, um den Garten vor einer übermäßigen Verdunstung durch Sonne und Wind zu schützen. Hecken sind als Windbrecher geeignet und können rund um den Garten gepflanzt werden. Davor kommen Stauden und Gräser, auch sie schützen vor dem Wind. Sanddorn oder Schlehe sind dafür besonders geeignet, denn sie kommen selbst mit wenig Wasser aus und bleiben auch in längeren Trockenzeiten grün.
Viele Gartenbesitzer sind der Meinung, dass ein Schottergarten doch eine erstklassige Lösung sei. Nicht zu viele Pflanzen, kaum Arbeit und immer ein gepflegter Vorgarten! Doch das ist zu kurz gedacht, denn diese angeblichen Vorteile bringt der Schottergarten nicht mit. Vielmehr heizen sich die Steine dort extrem auf (bis zu 70 °C!) und geben die Wärme auch nachts wieder an die Umgebung ab. Damit ändert sich das Mikroklima, es wird im Bereich des Gartens und bis ins Haus hinein wärmer. Auch die Pflege dieser Schottergärten ist alles andere als einfach, denn die Steine setzen Algen an und werden zur Heimat für Laub und Kleinteile, die hier zu Humus werden. Darin wiederum können Unkrautsamen gedeihen. Die Steinfläche lässt sich aber nur schwer von Unkraut befreien. Fazit: Schottergärten sind keine Alternative und zudem auch noch gesetzlich verboten. Dort, wo sich solche Gärten befinden, müssen sie mittlerweile zurückgebaut werden.
Im Garten Wasser sparen
In langen Trockenzeiten sind die Anordnungen der Gemeinden und Städte zu hören, dass zum Beispiel tagsüber kein Wasser zum Beregnen oder zum Befüllen eines privaten Pools entnommen werden darf. Nun heißt es, Wasser zu sparen, wo es nur geht! Das ist gar nicht so schwer, wie es sich anhört und bedarf nur teilweise einiger Vorbereitung:
- Brunnen oder Zisterne anlegen
- Regen in Tanks oder Tonnen auffangen und zum Gießen verwenden
- Pflanzen am Boden gießen, Wasser nicht direkt über den Pflanzen verteilen
- wenig versiegelte Flächen auf dem Grundstück schaffen
- Boden rund um die Pflanzen bedeckt halten (mulchen)
- abends gießen, um die Verdunstung gering zu halten (allerdings Erhöhung der Schnecken- und Pilzgefahr)
Die besten Tipps, mit denen die Pflanzen den Klimawandel überstehen
Grundsätzlich ist es kaum möglich, die Pflanzen im Garten an den Klimawandel anzupassen, wenn es sich um ein- oder zweijährige Pflanzen handelt. Hier muss der Hobbygärtner einfach versuchen, diese so gut wie möglich durch Trockenperioden zu bringen. Es ist aber sinnvoll, sich für mehrjährige Pflanzen gute Strategien zu überlegen, denn der rasch voranschreitende Klimawandel betrifft auch Pflanzen, die nur wenige Jahre alt sind. Außerdem sollte bei Neuanpflanzungen darüber nachgedacht werden, welche hitzeresistenten Pflanzen zur Gartengestaltung eingesetzt werden können. Wichtig sind robuste Gewächse im Garten, die auch schon mal auf die Gießkanne verzichten können.
6 Tipps für einen robusten Garten
Mit den folgenden Tipps ist es möglich, den Garten an den Klimawandel anzupassen und sich auch in einigen Jahren noch an diesem zu erfreuen:
- Auf Zukunftsbäume setzen
Damit sind Bäume wie Weißdorn, Säulen-Felsenbirne, Apfeldorn und Aleppo-Kiefer gemeint, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Bäume sind für mittlere bis große Gärten ideal, einige davon können auch in einem kleinen Garten gedeihen. Sie liefern nicht nur Schatten, sondern auch Windschutz, halten Trockenheit ebenso gut aus wie gelegentliche Regenfluten. - Berg und Tal im Garten errichten
Wer hat schon mal etwas von einem Kraterbeet gehört? Dieses wird rund angelegt und ist im Zentrum tiefer. Rund um das Beet findet sich ein Wall, der den Wind abbremst. In der Mitte sammelt sich die Feuchtigkeit, die Pflanzen, die dort wachsen, sind vor großer Trockenheit und Verdunstung durch Wind bestmöglich geschützt. - Weniger ist mehr
Manche Hobbygärtner haben ständig etwas zu tun. Doch in Trockenzeiten heißt es, die Tätigkeiten zurückzustellen und eher für Entspannung zu sorgen. Der Rasen muss im Hochsommer nicht kurzgeschoren werden, er kann sich eher zum Kleinbiotop entwickeln. Er muss auch nach dem letzten Mähen nicht abgeharkt werden, der Rasenschnitt sollte als Humus- und Mulchschicht liegen bleiben. Hier entstehen neue Nährstoffe und das Bodenleben wird aktiviert. - Passende Pflanzen wählen
Es bringt nichts, auf den althergebrachten Pflanzen zu beharren, weil sie gefallen und doch so schön sind. Wenn sie viel Wasser brauchen oder empfindlich auf Hitze reagieren, werden sie es dank des Klimawandels schwer haben. Es ist daher besser, die passenden Pflanzen auszuwählen, mit denen der Garten künftig gestaltet wird. Mediterrane Kräuter, Ginster, Sanddorn, Französischer Ahorn, Karthäuser-Nelken und viele mehr bieten schier unerschöpfliche Gestaltungsvarianten. Es ist nur wichtig, diese Pflanzen zu kennen und ihnen den jeweils passenden Standort zuzuweisen. - Nicht mehr düngen
Dünger gibt Energie, die die Pflanzen in der Trockenzeit aber nicht benötigen. Vielmehr kann zu viel Düngen eher zum Problem werden, weil es zu Verätzungen kommt. Wer die Pflanze düngt und ausriechend gießt, sorgt zwar für ein kurzfristiges Wachstum, dieses raubt der Pflanze jedoch viel Energie. Sie können nach der kurzen Wachstumsperiode einfach eingehen. - Passende Kübelfarben wählen
Nein, dabei geht es nicht darum, den Garten farblich schön zu gestalten. Vielmehr stellt sich das Problem des schnellen Aufheizens bei dunklen Kübeln. Damit wiederum wird auch die Erde im Kübel schneller warm, was den Wurzeln der darin befindlichen Pflanzen nicht gut bekommt. Kübelpflanzen, die draußen in der Sonne stehen, gehören daher in helle Kübel. Das gilt übrigens auch für die Blumentöpfe auf dem Fensterbrett!
Das könnte Sie ebenfalls interessieren