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Mit Lüftungssystemen Schimmel im Haus verhindern

Eine Wohnraumlüftung kann vielerlei Vorteile mit sich bringen. Sie sorgt für frische Luft im optimal gedämmten Haus, verhindert Schimmel und sorgt sogar für geringere Energiekosten. Dies jedoch nur nach fachgerechter Montage.

Mit der richtigen Belüftung entsteht kein Schimmel im Haus.

Mit der richtigen Belüftung entsteht kein Schimmel im Haus. (ronstik / clipdealer.de)

Wohnraumlüftung gegen Schimmel einsetzen

Um Energie zu sparen und keine Wärmebrücken entstehen zu lassen, sind moderne Häuser bestmöglich gedämmt. Damit wird das Problem der entweichenden Wärme gelöst, doch es ist ein neues entstanden: Es gibt keinerlei natürliche Luftzirkulation mehr, die zwar für den Menschen unangenehm, für das Gebäude aber aufgrund der Möglichkeit, dass Feuchtigkeit entweichen konnte, gut war. Damit einher geht ein neues Ärgernis: Schimmel! Er zeigt sich vor allem in Räumen, die nach außen perfekt abgedichtet sind, in denen die Luftfeuchtigkeit aber nicht oder nur sehr langsam entweichen kann. Gerade das Bad ist für die Schimmelbildung prädestiniert. Hier trifft eine hohe Luftfeuchtigkeit auf kalte Oberflächen. Dies wiederum bewirkt die Kondensation der in der Luft befindlichen Wassertröpfchen, welche sich an der Wand absetzen. Schnell entstehen feuchte Stellen, auf denen sich Schimmelpilze wohlfühlen.

Clevere Wohnraumlüftung in das Lüftungskonzept einbinden

Die Räume eines Hauses sollten eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent aufweisen. Diese wiederum ist nur mit einem konsequenten Lüften – hier am besten Stoßlüften – und der ausreichenden Aufheizung aller Räume zu erreichen. Wer nun aber nicht in regelmäßigen Abständen die Fenster öffnen möchte, kann auf eine Wohnraumlüftung setzen. Diese technische Anlage sorgt für einen Luftwechsel, womit die Luftfeuchtigkeit in den Räumen regelmäßig reguliert werden kann. Das ist sogar dann möglich, wenn die Bewohner des Hauses oder der Wohnung gar nicht daheim sind.

Schon bei der Planung des Neubaus sollte daher auf eine fachgerecht montierte Wohnraumlüftung gesetzt werden. Das Lüftungskonzept des Hauses muss von vornherein geplant werden und beinhalt eben nicht nur die Empfehlung, regelmäßig zu lüften, sondern auch die Montage der Wohnraumlüftung. Ein Lüftungskonzept beinhaltet zudem die Antwort auf die Frage, ob die natürliche Luftzirkulation im Gebäude ausreichend sein wird oder ob nur die Lüftungsanlage Schimmel vorbeugen kann. Das Lüftungskonzept ist nutzerunabhängig anzufertigen und folgt der Norm DIN 1946-6. Solche Lüftungsanlagen können sowohl in Alt- als auch in Neubauten installiert werden, wobei Eigentümer von Altimmobilien eher auf integrierte Fensterlüftungen, die in bestehende Fensterrahmen eingebaut werden, setzen. Eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist eher für Neubauten gedacht.

 

Schimmel muss unbedingt entfernt werden.

Schimmel muss unbedingt entfernt werden. (Rebmann / clipdealer.de)

Zentrale oder dezentrale Lüftungssysteme installieren?

Experten sind sich sicher, dass es sich mit Lüftungsanlagen Schimmel vorbeugen lässt. Dabei wird in zwei Systeme unterschieden: Das aktive Lüftungssystem steht dem passiven System gegenüber. Eine passive Wohnraumlüftung setzt auf den Druckausgleich zwischen der Luft außen und innen. Durch eine Falz im Fensterrahmen wird eine ständige Belüftung der Innenräume sichergestellt. Ein aktives Lüftungssystem hingegen arbeitet mit einem Ventilator, wobei diese in die verschiedenen Räume eingebaut werden müssen. Die Überwachung der Luftqualität in den Innenräumen wird über Sensoren sichergestellt.

Fensterfalzlüfter als kostengünstige Variante der Wohnraumlüftung

Fensterfalzlüfter werden Experten zufolge als ausreichend zur Vorbeugung von Schimmel in Innenräumen gesehen. Bei einem Druckluftunterschied ist es darüber möglich, die zu hohe Luftfeuchtigkeit nach draußen abzugeben und frische Luft in die Räume zu lassen. Sie sind für Haus- oder Wohnungsbesitzer ideal, die hohe Kosten scheuen, dennoch aber auf eine gute Raumluft setzen wollen. Verbraucher sollten beim Kauf der Fensterfalzbelüftung auf das DIN 1946-6-Siegel achten. Gut zu wissen: Wenn es draußen zu windig wird, schleißen sich die Luftklappen in den Fenstern automatisch, sodass in den Innenräumen keine Zugluft zu befürchten ist. Somit gibt es auch nur geringe Wärmeverlust durch diese Form der passiven Belüftung.

Die dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Die meistgewählte Lösung für eine Wohnraumlüftung sind dezentrale Lüftungsanlagen, die zusätzlich die Wärmerückgewinnung ermöglichen. Hierbei ist ein Zwei-Wege-Lüftungsgerät integriert, welches aktiv arbeitet und mehrere Lüftungsstufen aufweist. Bis zu 40 Kubikmeter Luft können pro Stunde durchgelassen werden. Die Luft wird durch zwei Filter geführt und damit gereinigt, was diese Form der Belüftung auch für Allergiker ideal macht. Die Vorteile einer solchen Wohnraumlüftung liegen auf der Hand:

  • zuverlässiger Schutz gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • Schutz vor Insekten und Lärm, da die Fenster nicht geöffnet werden müssen
  • von Pollen gereinigte Luft gelangt in die Räume
  • keine Wärmeenergieverluste
  • optimales Raumklima
  • keine Bildung feuchter Stellen an den Wänden oder Decken

Die Funktionsweise der Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist einfach: Über einen Touch-Sensor wird die Anlage gesteuert, damit ist die Einbindung in das Smart Home System möglich. Über Sensoren werden Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur und Schadstoffgehalt in der Raumluft gemessen. Anhand dieser Werte steuert die Lüftungsanlage automatisch die Belüftung, bei der die Raumluft nicht nur in Bezug auf die Luftfeuchtigkeit verbessert wird, sondern auch von schädlichen Stoffen zu reinigen ist. Die Lüftung wird über zwei einzelne Luftkanäle vorgenommen, die sich am Wärmetauscher treffen. Eine Wärmerückgewinnung von bis zu 95 Prozent ist hierbei möglich.

Eine reine Abluftanlage als Alternative?

Wer die Investition scheut und keine kombinierte Zu- und Abluftanlage installieren lassen möchte, kann eine reine Abluftanlage einbauen. Auch mit diesen Lüftungsanlagen lässt sich für ein gutes Raumklima sorgen. Die Anlage saugt die Luft über einen Ventilator aus dem Haus, sodass ein Unterdruck entsteht. Dieser wird ausgeglichen, indem frische Außenluft über dafür vorgesehene Durchlässe in den Fenstern oder in der Fassade nach innen strömen kann. Allerdings hat diese Technologie ein Manko: Die Restwärme, die sich noch in der verbrauchten Raumluft befindet, wird ungenutzt nach draußen entlassen. Das verursacht hohe Energiekosten, denn die abgeführte Wärme muss energiereich wieder sichergestellt werden.

Tipp: Förderungen für die Wohnraumlüftung?

Auch dem Gesetzgeber ist an der Sanierung alter Gebäude und an einem energiesparenden Konzept für Neubauten gelegen. Dies fördert er mit verschiedenen Programmen. Eine Wohnraumlüftung, die gegen Schimmel wirkt und für niedrigere Energiekosten sorgen soll, fällt daher durchaus in den Bereich der förderfähigen Umbauten. Zuschüsse und steuerliche Vergünstigungen kommen infrage, wobei generell die Einhaltung verschiedener Effizienzanforderungen nötig ist. Die Lüftung muss dafür meist eine Möglichkeit zur Wärmerückgewinnung vorsehen, die verwendeten Ventilatoren müssen besonders sparsam arbeiten. Zuschüsse sind nur über den Nachweis der Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben möglich. Geht es hingegen um steuerliche Vergünstigungen, müssen diese im Rahmen der Einkommenssteuererklärung geltend gemacht werden und sind in der Regel nur für Vermieter nutzbar.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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