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SolarWorld AG – sechs Fragen an den Gründer und Vorstandsvorsitzenden Frank H. Asbeck

Im Bereich Solar- und Photovoltaik hat es das Unternehmen SolarWorld bis an die Spitze gebracht. Auch wenn die Branche derzeit gegen chinesische Dumping-Preise ankämpft, steigt die Zuversicht im Unternehmen, dass es bald wieder zu einem fairen Wettbewerb kommt.

SolarWorld Industries

SolarWorld besetzt im Bereich Erneuerbare Energien einen Spitzenplatz (Foto: SolarWorld)

Frank H. Asbeck ist u.a. Gründer und Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG und lenkt das erfolgreiche Schiff im Bereich neuer Energien seit 1998. Mit ca. 2.500 Mitarbeitern ist SolarWorld heute das drittgrößte Solar-Unternehmen weltweit. Das Unternehmen kämpft sich allerdings nicht nur erfolgreich an die Weltspitze sondern auch gegen chinesische Konkurrenten, die zum Schrecken der Solar-Branche inakzeptable Dumpingpreise bieten. Wir haben nachgefragt. Im Gespräch mit Frank H. Asbeck, Gründer und Vorstandsvorsitzenden der SolarWorld AG.

Herr Asbeck, hat das, was Sie erreicht haben, mit Glück, harter Arbeit und Risikobereitschaft zu tun oder ist es eine Mischung aus vielen und auch anderen Faktoren?

Frank H. Asbeck

SolarWorld-Chef Frank H. Asbeck (Foto: SolarWorld)

Um auf Solarenergie zu setzen braucht man kein Genie zu sein. Es ist eher die Frage warum andere nicht früher darauf gekommen sind.

Für mich war immer wichtig, dass ich mich in einem Bereich als Unternehmern engagiere, bei dem ich etwas für die Zukunft meiner Kinder und aller nachfolgenden Generationen bewegen kann.

Sie haben zum exakt richtigen Zeitpunkt die Zeichen der Zeit erkannt und daraus ein Erfolgsmodell geschaffen?

Der Zeitpunkt war richtig, der war nämlich früh.

Ursprünglich unterhielten Sie ein Ingenieurbüro. Was gab den endgültigen Ausschlag, das Unternehmen SolarWorld zu gründen und wie ließ sich ein solches, hochambitioniertes Projekt finanziell realisieren?

In der Anfangsgeschichte der SolarWorld hat uns die frühzeitige Entscheidung an die Börse zu gehen geholfen. Die SolarWorld ist 2000 an die Börse gegangen. Mit der Unterstützung unserer Aktionäre konnten wir eine hocheffiziente Produktion in Deutschland und später in den USA aufbauen.

Dabei hat auch geholfen, dass große Konzerne wie Bayer und Shell keine Ahnung hatten, wie man sich dem Zukunftsthema erneuerbare Energien widmen könnte und wir ihre begonnenen Solaraktivitäten günstig übernehmen konnten.

Ihr guter Draht nach „ganz oben“ führte auch dazu, dass Sie dem Papst Solarzellen auf das Dach setzten?

Ja das ist doch wichtig dass der Papst, der gemeinsam mit 6000 Pilgern jede Woche zum Himmel betet auch die Energie vom Himmel nutzt. Die Solarstromanlage bedeckt deswegen die gesamte Audienzhalle im Vatikan.

Das hat fast Symbolcharakter. Wohin führt der Weg von SolarWorld bestenfalls in der Zukunft?

Wir wollen eine solare Welt bauen, daher der Name. Und als Unternehmen die Welt mit effizienten Solarstromanlagen beliefern.

Daran ändern auch die chinesischen Dumpingpreise nichts, die der Solar-Branche ganz allgemein das Leben derzeit erschweren?

Ein Markt kann nur mit Regeln funktionieren. China bricht Regeln massiv und dagegen muss man etwas tun. Deswegen haben wir gemeinsam mit anderen europäischen Unternehmen eine Antidumpingbeschwerden in Brüssel eingereicht und zuvor bereits ein Verfahren in den USA gestartet, das zu ersten Antidumpingzöllen gegen China geführt hat. Wenn beide Verfahren zum Erfolg führen gibt es wieder fairen Wettbewerb. Und das ist dann gut für alle, für die Industrie, für das Handwerk, für die Verbraucher und für den weltweiten Ausbau der Solarenergie.

 

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Verweise:

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Passivhaus, Interview
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