Die Energie-Einsparverordnung (Enev) wird verschärft. Darauf hat sich die Bundesregierung einvernehmlich geeinigt. Noch in diesem Jahr soll eine Gesetzesgrundlage erarbeitet werden. Das ruft allerdings auch Kritiker auf den Plan.
Hinter der Verschärfung der Revision der Energie-Sparverordnung steht vor allem die Senkung des Energieverbrauchs von Wohnungen bis zum Jahr 2020.
„Wir haben den Durchbruch geschafft, die wichtigen Fragen sind vom Tisch“, erläuterte Bau-Staatssekretär Rainer Bomba Ende vergangener Woche zum Status der Verhandlungen.
Energie-Einsparverordnung nicht ausreichend?
Im Vorlauf war es zu Gesprächen mit Vertretern und Experten von Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsministeriums gekommen. „Das Ganze wird jetzt seinen gesetzlichen Weg gehen und ich denke, dass wir es noch dieses Jahr ins Kabinett bringen werden“, zeigte sich Bomba erfreut.
Die Vorverhandlungen zielen allerdings praktisch ausschließlich auf Neubauten und Sanierungen größeren Ausmaßes. So kam es auch prompt zu Kritik durch den Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Der Bund hält Vorschriften nicht für ausreichend.
Strengere Energie-Einsparverordnung gefordert
Das Bundesumweltministerium ist in den Verhandlungen mit Bau- und Wirtschaftsressort umgefallen“, erläuterte der Energieexperte Ulf Sieberg gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. In der Tat hatte Umweltminister Peter Altmaier (CDU) zunächst noch auf deutlich straffere Vorgaben gedrängt. Der Naturschutzbund Deutschland rechnet vor, dass es in Hinblick auf die nach der Revision geltenden, neuen Standards dann lediglich zu fünf bis sieben Prozent an Energie-Einsparungen kommt.
Investitionssicherheit zur Energie-Sparverordnung
Experten weisen darauf hin, dass dies bei Neubauten automatisch so sei. Als Konsequenz daraus würden Bauherren Modernisierungen in den nächsten drei- oder sogar vier Jahrzehnten keine Sanierung nicht vornehmen würden. Dass die Effizienz-Ziele der Bundesregierung damit erreicht werden, bezweifeln Energie-Fachleute relativ einhellig. Am Ende müssten Bauherren dann eigentlich bereits nach einem Jahrzehnt erneut sanieren. Dies wiederum schaffe für Häuslebauer keine Investitionssicherheit.
Verweise:
Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht</a>
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
Energie sparen
Förderungsstopp – Interview mit Dr. Ilona Klein
BMVBS-Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser
Gebäudesanierungen – Steuerförderung gestoppt
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EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten
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