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Höhere Energiekosten durch Dämmung?

Aktuelle Studien offenbaren, dass gedämmte Häuser den Energieverbrauch in die Höhe treiben. Diese Erkenntnis irritiert nicht nur Bauherren und Verbraucher. Dennoch will die Bundesregierung die Energieeinsparverordnung (EnEV) weiter vorantreiben und sogar deutlich verschärfen.

Hausdämmung

Dämmung kann die Energiekosten nach oben treiben (Foto: Rainer Sturm / Pixlio.de)

Bauherren und Verbraucher hätten wohl kaum in Betracht gezogen, dass Dämmungen unter bestimmten Bedingungen die Energiekosten in die Höhe treiben. Laut einer aktuellen Studie kommt es jedoch zu solchen unerwünschten Effekten. Demnach können Häuserdämmungen die Energiekosten im Bereich Gas und Öl tatsächlich deutlich steigern.

Energiekosten steigen weiter

Das wirft bei Verbrauchern und Experten viele Fragen auf. Besonders die weitere Verschärfung der Energiesparverordnung steht nun in der Kritik. Sofern sie im Prinzip die angestrebten Ziele der Energie-Einsparungen entgegenwirkt, muss dies als kontraproduktiv gewertet werden. Im Fokus steht laut Medienberichten nunmehr auch eine schon ältere Untersuchung des IBP-Instituts für Bauphysik der Fraunhofer Gesellschaft.

Dämmung steigert Energiekosten

In dieser Untersuchung hatten Experten schon vor 27 Jahren ähnlich trübe Ergebnisse zutage gefördert. Damals wurden Untersuchungen durchgeführt, die zu dem Ergebnis kamen, dass Dämmung bei kalten Temperaturen ab etwa minus vier Grad Celsius im Winter den Heizenergieverbrauch nicht etwa senkt. Vielmehr wurde beobachtet, dass der Verbrauch im Vergleich zu Massivwänden deutlich stieg. „Die teure Fassaden-Dämmung ist nutzlos und führt sogar zu steigenden Heizkosten“, erläuterte Architekt Konrad Fischer. Der Experte hat das Dokument zutage gefördert.

Studie widerlegt Senkung der Energiekosten

Die Ursachen seien laut Expertenmeinung in physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu finden. Demnach speichern massiv gebaute Häuser auch im kalten Winter Sonnenstrahlen und die Wärme wird bis abends in die Innenräume geleitet. Bei dick gedämmten Häusern ist dieser Effekt nicht zu erzielen, da die Kunststoffmasse an der äußeren Wand dies geradezu verhindert. Dieser Nachteil wird schon vor Jahrzehnten vom renommierten Fraunhofer Institut bestätigt. „Dem Innenraum wird zu keinem Zeitpunkt Wärme zugeführt“ heißt es in dem wieder aufgetauchten Papier. Die Ausführungen in der Studie sind vor allem deshalb brisant, weil die Bundesregierung die Energiesparverordnung (EnEV) nochmals drastisch verschärfen will.

Planungen zur Senkung der Energiekosten

Demnach gibt es Planungen, dass ab 2014 neue Bauten so konzipiert werden, dass sie zumindest auf dem Papier den Verbrauch weiter senkt. Erstrebt werden hier Senkungen um 12,5 Prozent. Ab 2016 soll der Verbrauch nochmal um die gleiche Summe gesenkt werden m dieselbe Prozentzahl reduziert werden. Bisher wir dabei an noch mehr Einsatz von Dämmmaterial gedacht. Dies freut vor allen die Branche im Bereich Dämmmaterial, die von den positiven Effekten ihrer Ware naturgemäß auch weiterhin überzeugt sind. Inwieweit die Bundesregierung die nunmehr aufgetauchte Studie in ihren Überlegungen zum Dämmen von Häuser der Zukunft berücksichtigt, ist zunächst noch dahingestellt.

 
Die verpackte Republik:

Verweise:

Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht</a>
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
Energie sparen
Förderungsstopp – Interview mit Dr. Ilona Klein
BMVBS-Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser
Gebäudesanierungen – Steuerförderung gestoppt
Dimmbares Glas auf Knopfdruck
EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Hausbau
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