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Lohnt eine eigene Windanlage?

Wenn beim Betrachten der letzten Rechnungen für Energie der Atem stockt, kommt schnell einmal der Wunsch nach einem eigenen Windkraftwerk auf. Stromerzeugung in Eigenregie spart Kosten. Ob der Aufwand einer solchen Anlage tatsächlich lohnt, entscheidet eine Vielzahl an Kriterien.

Windkraftanlage

Mit der eigenen Windanlage Strom erzeugen (Foto: tusumaru / Clipdealer.com)

Private Stromkunden ächzen unter der Last der Kosten. So war das mit der Daseinsvorsorge ursprünglich nicht gedacht. Doch die Politik bitte die Verbraucher gnadenlos zur Kasse. Kein Wunder, wenn sich der eine oder andere Zeitgenosse mit der Anschaffung einer Kleinwindanlage auf Rädern oder für den Garten interessiert. Zu den interessanten Alternativen zählt die Windanlage allemal. Allerdings gibt es Hürden und Intransparent, mit denen Verbraucher und Interessenten zu kämpfen haben. Dabei wird der Wunsch nach einer solchen Kostenentlastung häufig torpediert.

Windanlage dient dem Eigenverbrauch

In der Tat zeigt sich der Markt für Kleinwindanlagen von der besonders intransparenten Seite. Zudem sind die Anlagen genehmigungspflichtig und die unterschiedlichen Vorgaben der einzelnen Bundesländer gestalten die Sache für Käufer einer Windanlage nicht unbedingt leichter. Angesichts der horrenden Strompreise lassen sich Verbraucher dennoch nicht beirren und so bleibt das Interesse der Verbraucher in Hinblick auf eine eigene Windanlage für den Eigenverbrauch ungebrochen. Die kleine Windanlage für den Privatverbrauch trägt allerdings noch viel Potenzial in sich und noch sidn sie nur wenig verbreitet.

Windanlage in vielen Varianten

Dabei gibt es durchaus spezialisierte Anbieter am Markt, die Windanlagen unterhalb einer Höhe von 50 Metern anbieten. Genauer gesagt werden zumeist Windanlagen geboten, die maximal 30 Meter hoch sind. Mit eigenen Augen betrachten konnten Interessenten solche Anlagen auf der „new energy husum 2013“, die im vergangenen März ihre Pforten öffnete. Dabei handelt es sich um die derzeit wichtigste Messe für Windanlagen dieser Größe. Immerhin präsentierten hier beachtliche 65 Unternehmen aus zwölf Ländern ihre Anlagen.

Die eigene Windanlage auf Rädern

Auch Kleinwindanlagen auf Rädern wurden hier vorgestellt. Im Wesentlichen dienen sie als mobile Anlagen als Ersatz für Benzin-Generatoren. „Mit ihnen kann man den regenerativen Strom dorthin bringen, wo er gebraucht wird“, erläuterte Experte Marc Jähncke vom Unternehmen EAC-Energiesysteme in Itzehohe. Dabei wird nicht viel benötigt, um die Anlage zu betreiben. Überall dort, wo Besitzer solcher Anlagen mit ihrem Caravan hinkommen, können auch die Windanlagen aufgebaut werden. Nur eine Stunde Aufbauzeit wird beansprucht, schon dreht sich das Windrad im Wind. Installiert wird es auf einer zehn Meter hohen Teleskopstange. Damit lassen sich gleich mehrere Elektroautos zur gleichen Zeit auftanken.

Kleine Windanlage ist durchaus leise

Interessant ist die kleine Windanlage mit einer Leistungsstärke von bis zu 100 Kilowatt vor allem auch als Ergänzung zur herkömmlichen Versorgung mit Strom. So kann eine solche Miniatur-Windanlage mit 5-KW je nach günstiger Standortlage immerhin etwa 10.000 10 000 kWh Energie pro Jahr zur Verfügung stellen. Das Ganze auch noch so geräuscharm, dass es mit unter 35 Dezibel als leise einzuordnen ist. Verwendung gibt es genügend. So kann die gewonnene Energie den Betrieb der Heizanlage unterstützen oder zur Stromversorgung für Wärmepumpen genutzt werden. Auch als Stromreserve ist diese Energie willkommen.

Genehmigungsverfahren für Windanlage ist kompliziert

Übermäßig viele dieser Windanlagen gibt es in Deutschland allerdings noch nicht. Experten erklären dies mit bisher fehlenden allgemeingültigen Regeln für Aufbau und Betrieb von kleinen Windanlagen. Auch unterscheiden sich die Genehmigungsverfahren von Bundesland zu Bundesland, da für Windanlagen unter 50 Metern Höhe die jeweilige Landesbauordnung zuständig ist. Wer es dennoch schafft, sich im Behördendschungel zu behaupten, sodass die kleine Windanlage durch das Genehmigungsverfahren rutscht, der muss sich zumeist auf eine befristete Genehmigung gefasst machen. Immerhin sind noch wichtige Fragen zu klären, die sich erst im Verlauf des Betriebs der kleinen Windanlage ergeben. Im Wesentlichen geht es dabei um drei Punkte:

  • Störfaktor Lichtblitze:
    Experten sprechen hier vom sogenannten Disco-Effekt. Die Rotorblätter reflektieren die Sonne. So kommt es zu Lichtblitzen, die auf Anwohner und Passanten störend wirken.
  • Werden Tiere verletzt?
    Betroffen sein können beispielsweise Vögel, die in die Rotorblätter geraten.
  • Wer fühlt sich gestört?
    Wenn sich Nachbarn über Gebühr beschweren, wird es schwierig, eine Genehmigung zum Dauerbetrieb zu erhalten.

Amortisation der kleinen Windanlage

Ohnedies macht die Anschaffung einer kleinen Windanlage nur Sinn, wenn ausreichend Strom produziert wird. Dies wiederum ist abhängig von ausreichend Wind. Eine sogenannte Windmessung kann Klarheit bringen, wie rentabel die Anlage am Standort sein kann. Experten raten zudem, den Anbieter mit Augenmaß zu wählen, da auch dieser Bereich von schwarzen Schafen nicht verschont bleibt. Herstellerangaben sollten gründlich geprüft und nicht einfach geglaubt werden. Fragen danach, wie lange ein Anbieter bereits am Markt ist und wie viele Windanlagen er bereits vertrieben hat, sind legitim und sollte gestellt werden.

Hinsichtlich der Kosten dieser Anschaffung gehen Experten von 3.000 bis etwa 8.000 Euro pro Kilowatt installierte Leistung aus. Für eine fünf Kilowatt-Anlage muss ein Käufer somit einen Betrag von 15.000 und 40. 000 Euro auf den Tisch legen. Ob und wann sich das für einen Käufer amortisiert, zählt damit wohl zu den wichtigsten Fragen.

 

Verweise:
Wenn der Energieberater versagt
Photovoltaik – wenn Sonne Strom erzeugt
Photovoltaik weiterhin auf Erfolgskurs
Solarförderung drastisch gesenkt
Verband Austria Solar – Interview mit Roger Hackstock
Verband Austria Solar und Solar-Thermiebranche
Bei Altbauten wird Nachrüstung zur Pflicht
Solar- und Photovoltaikanlagen weiterhin günstig
Das „Erneuerbare Energien Gesetz“ (EeG)

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Ideen, Wohnen, Hausbau
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