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Energiesparlampe der neuen Generation

Endlich ist es soweit: Nach dem Aus für die Glühbirne und Kritik an Energiesparlampen haben Forscher es nunmehr geschafft, eine Energiesparlampe ohne Quecksilber zu entwickeln. Auf der Hannover Messe im April 2013 wurde das innovative Produkt zum ersten Mal präsentiert.

Energiesparlampen

Endlich gibt es die Energiesparlampe ohne giftiges Quecksilber (Foto: normanpogson / clipdealer.de)

Erforscht und entwickelt wurde die bahnbrechende Energiesparlampe ohne Quecksilber, die unter der Bezeichnung „3rdPPBulb“ vorgestellt wurde, von Professor Rainer Kling und seinem Team am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Zerbricht den Forschern hier eine der neu entwickelten Energiesparlampen, so muss sich niemand mehr vor auslaufendem Quecksilber fürchten. Auf der Hannover Messe, die vom 8. bis 12. April stattgefunden hat, feierte die Neuentwicklung bereits Premiere.

Forscher tüftelten an der neuen Energiesparlampe

Verbraucher, aber auch Umweltschützer habe schon lange auf eine solche Entwicklung gewartet. Immerhin kann es auch die Vorbehalte der Verbraucher zurückdrängen, die sich aufgrund des giftigen Quecksilbers beim Kauf der Energiesparlampen extrem zurückhaltend zeigten. Steht dieses im wahren Wortsinn vergiftete Kriterium nicht mehr Raum, so erwarten Experten, dass einer weitgehend flächendeckenden Anwendung der Energiesparlampe bald nichts mehr im Wege steht. Doch was haben die Forscher entwickelt, um auf Quecksilber gänzlich verzichten zu können?

Giftalarm beim Bruch einer Energiesparlampe

Damit Energiesparlampen leuchten, kam es mittels integrierte Elektroden zu einer Entzündung eines Gasgemischs. Hierzu wurde Quecksilber verwendet, da sich dieser Stoff bereits bei sehr niedrigen Temperaturen in Gas verwandelt. Damit zählte Quecksilber bisher als geradezu idealer Leuchtstoff. Die dahinterstehende Gefahr des giftigen Stoffs Quecksilber stand allerdings seit Anbeginn den Vorteilen gegenüber und verhinderte am Ende sogar, dass sind die Energiesparlampe tatsächlich weitgehend durchsetzen konnte.

Vorbehalte gegen Energiesparlampe ungebrochen

Immerhin kommt es nach einem Bruch der Energiesparlampe zu einer Verteilung des Gifts in den jeweiligen Räumen. Bewohner können den Giftstoff leicht einatmen. Auch wenn die herkömmlichen Energiesparlampen im im ausgeschalteten Zustand kein Unheil anrichten, da das Quecksilber in dem Fall im ebenfalls integrierten Amalgam gebunden ist – die Gefahren schrecken Verbraucher ab und die Abneigung er Verbraucher kann auch durch einen speziellen Splitterschutz nicht gedämpft werden. Die Forscher haben nun den Effekt, dass ungiftige Gase mehr Wärme benötigen, mittels Mikrowellen gelöst.

Mikrowellen ersetzen Elektronen

Ein weiterer Forscher aus Aachen brachte nämlich diese Erfindung mit in das Forschungsprojekt in Karlsruhe ein. Damit lässt sich da Gas von außen durch Mikrowellen entzünden, womit ein Einsatz von Elektroden unnötig wird. „Das ist im Grunde dieselbe Technik wie in jedem Handy oder bei Bluetooth“, erläutern die Forscher. Die Tüftler in Karlsruhe haben nicht nur dem Giftstoff Quecksilber den Garaus bereitet. Die neue Energiesparlampe bietet auch andere sinnvolle Vorteile, die Verbraucher zu schätzen wissen. So benötigt die neue Energiesparlampe keine Vorlaufzeit mehr, um hell aufzuleuchten. Und auch an warmes Licht haben die Entwickler gedacht. Zeiten, zu denen die Energiesparlampe ungeliebtes kaltes Licht verströmt, sind mit der Neuentwicklung ebenfalls vorbei.

Darüber hinaus wir die neu entwickelte Energiesparlampe noch effizienter Energie einsparen. „Wir wollen die Leistung einer herkömmlichen 75-Watt-Birne mit 11 bis 12 Watt erreichen“, heißt es aus dem Karlsruher Institut für Technologie. Hierzu benötigen kompakte Leuchtstofflampen etwa 16 Watt. Quecksilberfreie LED-Lampen erzielen zwar zumeist noch bessere Werte. Allerdings geraten diese Leuchtmittel bei 75 Watt bereits ihre Grenzen.

Neue Energiesparlampe hält länger

Auch in Punkto Lebensdauer punktet die neue Energiesparlampe von Professor Kling beträchtlich. So kann eine solche Energiesparlampe nach Schätzungen der Experten gut und gerne runde 30 000 Stunden durchhalten. „Wenn sie jeden Tag drei Stunden an ist, muss man sie erst nach 27 Jahren auswechseln“, erläutert Kling. Für Hersteller ist das allerdings eine eher trübe Umsatzaussicht. Die Forscher, die das Projekt im Rahmen eines Patentfonds der Deutschen Bank durchführen, blicken zuversichtlich in die Zukunft. „Zurzeit führt der Patentfonds die Lizenzverhandlungen mit den großen Herstellern“, erklärt Kling. Er geht davon aus, dass seine neu entwickelte Energiesparlampe bereits im nächsten Jahr in den Handel kommt. Für Verbraucher ist dies wohl ein wahrer Segen, nachdem der Abschied von der guten alten Glühbirne nicht nur lang sondern auch auch überaus schmerzlich war.

 
Energiesparlampe ohne Quecksilber:

Verweise:
Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht</a>
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
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