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Gesundes Raumklima dank Kalkputz

Immer mehr Bauherren sehen nicht nur die Ästhetik bei der Gestaltung des Wohnraums, sondern auch die gesundheitlichen Aspekte. Vor allem das Raumklima steht dabei im Fokus. Dieses kann entscheidend durch Kalkputze beeinflusst werden.

Im Vordergrund ein junges Mädchen welches lacht, im Hintergrund der lachende Vater.

Gesundes Raumklima dank Kalkputz macht glücklich! (vecstock / freepik.com)

Kalkputz reduziert die Luftfeuchtigkeit

Wohngesundheit fängt nicht erst bei der Wahl der Möbel, die ungiftig sein und ebenso wie die Wand- oder Bodenbeläge keine Schadstoffe ausdünsten sollten, an. Schon beim Bauen gilt es, darauf zu achten, dass das spätere Wohnen gesund und wenig belastend sein wird. Eine maßgebliche Rolle spielen dabei die Wände, die direkt auf das Raumklima wirken. Sie beeinflussen die Luftfeuchtigkeit in besonderem Maße, die wiederum durch immer stärkere Dämmungen eher negativ beeinflusst wird.

Dämmung, Luftfeuchtigkeit und Raumklima

Die meisten Menschen sind auf den Zug, der sich in Richtung bestmöglicher Dämmung eines Gebäudes bewegt, aufgesprungen. Dies ist angesichts ständig steigender Energiepreise und dem Wunsch, den Energieverbrauch des Gebäudes so weit wie möglich zu senken, auch verständlich. Allerdings hat die Sache einen Haken: Sehr gut gedämmte Gebäude atmen nicht mehr durch die Gebäudehülle, was im Inneren befindliche Feuchtigkeit auch dort belässt. Vereinfacht gesagt: Ein schlecht gedämmtes Haus, in dem es durch alle Ritzen zieht, hat weniger schnell mit Schimmel zu kämpfen. Nun ist dies aber nicht zielführend, denn auf der einen Seite sollen Energieverluste möglichst weit eingedämmt werden, auf der anderen Seite kann Durchzug gesundheitsschädlich sein. Die Dämmung des Hauses mit geeigneten Materialien ist daher wichtig. Dennoch stellt sich das Problem der Luftfeuchtigkeit, die nun im Inneren des Hauses gehalten wird. Sie muss über konsequentes und vor allem richtiges Lüften nach draußen entlassen werden, wenn kein Schimmel an Wänden und Decken auftreten soll.

Feuchtigkeit mit Kalkputz beeinflussen

Es gilt als erwiesen, dass Kalkputz für ein gesundes Raumklima verwendet werden kann und sollte. Die Nachfrage nach entsprechenden Putzarten ist groß, der gesundheitliche Nutzen von Kalkputz unbestritten. In erster Linie geht es darum, das Raumklima über eine Regulation der Luftfeuchtigkeit entscheidend zu verbessern. Ihr Wert sollte zwischen 40 und 60 Prozent sein, kann aber gerade in Küche und Bad deutlich darüber liegen. Kalkputze zielen darauf ab, diese Feuchtigkeit auf natürliche Art und Weise zu regulieren. Gleichzeitig werden mit der Beeinflussung der Luftfeuchtigkeit auch Schadstoffe wie flüchtige organische Verbindungen und Stickstoff aus der Luft aufgenommen. Kalkputze sind atmungsaktiv und nehmen Feuchtigkeit nicht nur auf, sondern geben sie bei Bedarf auch wieder ab. Damit entsteht ein Effekt der Atmung, der sich positiv auf das Raumklima auswirkt.

Kalkputz wirkt Schimmelbildung entgegen

Bei der Vorbeugung von Schimmel kann Kalkputz gleich auf zweierlei Weise eingesetzt werden. Zum einen durch die eben beschriebene Regulation der Luftfeuchtigkeit, zum anderen durch seine natürliche Alkalität. Der hohe pH-Wert des Putzes sorgt dafür, dass sich Schimmelsporen nicht ansiedeln können. Auch andere Mikroorganismen haben es schwer und finden auf dem Putz keinen idealen Nährboden.
Tipp: Es müssen keine speziellen „Klima-Kalkputze“ verwendet werden, auch wenn diese seitens der Hersteller massiv beworben werden. Auch ein ganz normaler Kalkputz hat die beschriebenen Eigenschaften und wirkt dampfdiffusionsoffen sowie als natürlicher Regulierer von Feuchtigkeit.

Einfluss der Dämmung

Natürlich ist eine gute Dämmung wichtig und ohne sie kann kein gesundes Raumklima entstehen. Die allgemeine Lebensqualität wird durch die Dämmung positiv beeinflusst, nicht zuletzt wirkt sie auf den Geldbeutel. Ideal für das Raumklima ist eine annähernd kontante Temperatur, die sich zwischen 19 und 22 °C bewegt. Im Bad können es auch gern um 24 °C sein. Damit diese Temperaturen gehalten werden können, müssen die Wände entsprechend gedämmt sein. Sie sind ansonsten kühl, Feuchtigkeit schlägt sich daran nieder. Bei einer ausreichend hohen Temperatur der Wandoberflächen aber ist das Temperaturempfinden angenehmer.
Fazit: Das Aufbringen eines hochwertigen Kalkputzes ist daher nicht ausreichend, der Putz muss immer in Kombination mit einer guten Dämmung verwendet werden. Gerade bei Neubauten ist das kein Problem, hier sind ohnehin bestimmte energietechnische Vorgaben einzuhalten, die die Dämmung in bestimmter Art und Weise unverzichtbar machen. Bei Sanierungen muss alles daran gesetzt werden, eine sehr gute Dämmung zu installieren.

 

Graue Wand aus Kalkputz im Hintergrund, im Vordergrund Spatel.

Das richtige Anbringen von Kalkputz ist wichtig. (jcomp / freepik.com)

Tipps zum Kauf von Kalkputz

Auch wenn die Nachfrage nach Kalkputz groß ist, so ist das Angebot für sehr hochwertige Putze doch deutlich geringer. Die Unterschiede beim Kalkputz sind massiv und häufig ist nur ein geringer Kalkanteil enthalten. Ohne diesen Kalk ist die Fähigkeit des Putzes, Feuchtigkeit zu binden und wieder abzugeben, nicht besonders ausgeprägt. Solche Putze haben keinerlei Vorteile gegenüber anderen Putzarten und sollten nicht verwendet werden.

Darauf ist beim Kauf von Kalkputz zu achten

Kalkputz ist im Innenbereich für alle tragfähigen und leicht saugenden Untergründe anzuwenden und kann auf mineralischen Putzen und Beton ebenso eingesetzt werden wie bei Gipskarton oder Gipsfaser. Um einen hochwertigen Kalkputz zu kaufen, können die folgenden Tipps hilfreich sein:

  • Körnung
    Die Körnung sollte maximal 1,4 mm betragen, damit unebene Untergründe ausgeglichen werden können. Dies ist besonders im Rahmen einer Sanierung zu beachten. Bei glatten Wänden, wie sie beispielsweise durch Gipskartonplatten gestellt werden, ist die Körnung von maximal 0,8 mm ausreichend. Verwendet werden kann auch eine Körnung von 0,8 mit kalkechten Pigmenten sowie von 0,5 bei der Kalkglätte.
  • Reichweite
    Auf den Verpackungen ist die übliche Reichweite bei angegebener Anwendung vermerkt. Die genaue Reichweite ist aber auch von der Stärke des Auftrags des Putzes abhängig.
  • Deklaration der Inhaltsstoffe
    Um die Qualität des Kalkputzes beurteilen zu können, sollten die Inhaltsstoffe sowie deren Körnung auf der Verpackung genannt sein. Ein guter Kalkputz wird aus weißem Kalksand sowie Sumpfkalk gemischt. Letztere ist ein Bindemittel und soll das Abbinden des Kalks an der Wand verzögern. Dieser Kalkputz bringt alle guten Eigenschaften mit, mit denen die Hersteller der Kalkputze werben.
  • Pigmente
    Kalkputz kann in verschiedenen Farbnuancen auftreten, die durch das Beimischen unterschiedlicher Pigmentstärken erreicht werden.
  • Strukturierung
    Je gröber die Körnung des Kalkputzes ist, desto stärker kann die Wand strukturiert werden. Wer die Wände daher nur mit Kalkputz gestalten möchte, sollte auf eine entsprechende Pigmentfarbe und die passende Körnung setzen. Auch die Verwendung verschiedener Körnungen ist möglich und bringt eine abwechslungsreiche Struktur an die Wände.
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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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