MEIN BAU

Main Section

Blogs

Share

Schnelle Hilfe bei Feuchtigkeit im Haus

Übermäßige Feuchtigkeit im Haus zeigt sich meist erst, wenn Schimmelflecken an den Wänden sichtbar werden. Damit in Verbindung steht nicht nur eine unschöne Ästhetik, sondern auch gesundheitliche Probleme.

Schimmelflecken verraten die übermäßige Feuchtigkeit im Haus.

Schimmelflecken verraten die übermäßige Feuchtigkeit im Haus. (freepik / freepik.com)

Übermäßige Feuchtigkeit im Haus erkennen

Meist ist im Herbst noch alles in Ordnung und im nächsten Frühjahr zeigen sich auf einmal unschöne schwarze Flecken an den Wänden. Schimmel! Wie konnte das so plötzlich passieren? Experten sind der Meinung, dass die übermäßige Feuchtigkeit meist kein plötzlich auftretendes Problem ist, sondern sich schon länger angekündigt hat. Sie wurde nur nicht richtig wahrgenommen, weil sie sich unsichtbar in den Wänden ausbreiten konnte. Jetzt allerdings drohen Feuchtigkeitsschäden und Schimmelflecken. Es gilt, schnell zu handeln und genau diese zu vermeiden.

So viel Feuchtigkeit im Haus ist normal

Wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Haus ist, hängt von der Nutzung der Räume ab. So ist der Wassergehalt in der Luft des Wohnzimmers in der Regel deutlich niedriger als in Bad und Küche. Generell sollten Wohn- und Arbeitszimmer eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent aufweisen, die hier gängige Durchschnittstemperatur liegt bei 20 Grad Celsius. Im Kinderzimmer ist es meist ein wenig wärmer, daher ist die Luftfeuchtigkeit dort oft niedriger. Das stärkere Heizen schlägt sich direkt in der Luftfeuchtigkeit nieder. Üblich sind zudem diese Werte:

  • Schlafzimmer: 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur zwischen 16 und 18 °C
  • Küche: Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent, Raumtemperatur zwischen 18 und 20 °C
  • Badezimmer: Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent, Raumtemperatur um 23 °C
  • Keller: Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent, Temperatur um 15 °C

Die genannten Werte sind zwar Idealwerte, weichen in der Regel aber im Laufe des Tages ab. So kann die Luftfeuchtigkeit im Bad nach einer langen Dusche deutlich höher liegen, auch in der Küche beim Kochen liegt sie über den genannten Werten. Wichtig ist, dass sich die Feuchtigkeit in der Luft immer wieder nach unten korrigieren lässt, damit langfristig keine Feuchtigkeitsschäden auftreten können. Dabei bitte auch die Feuchtigkeit im Keller beachten, denn häufig geht von den feuchten Kellern, die nicht beheizt werden, der Schimmel in den Wänden aus.

 

Bereits vor der Sichtbarkeit an den Wänden sollte Feuchtigkeit erkannt werden

Bereits vor der Sichtbarkeit an den Wänden sollte Feuchtigkeit erkannt werden (freepik / freepik.com)

Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus erkennen

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus lässt sich an verschiedenen Erscheinungsbildern erkennen. Beispielsweise sammelt sich Kondenswasser an Fenstern und Wänden. Vor allem morgens sind die unteren Bereiche der Fensterscheiben oft beschlagen oder weisen gar Wassertropfen auf. Des Weiteren entstehen Wasserflecken am Mauerwerk, die sich unschön braun und unregelmäßig präsentieren. Putz kann von den Wänden abblättern, nach und nach bilden sich Schimmel und Stockflecken.
Vor allem im Bad, in der Küche und im Schlafzimmer zeigt sich häufig eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Auch verschiedene Räume im Keller sind davon betroffen.

Natürlich lässt sich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht nur an den oben beschriebenen Erscheinungsbildern erkennen. Mithilfe von Messgeräten, sogenannten Hygrometern, kann die exakte Luftfeuchtigkeit angezeigt werden. Derartige Geräte gibt es schon für wenig Geld im Baumarkt zu kaufen. Wer ist ganz genau wissen möchte, kann einen Sachverständigen beauftragen. Dieser misst mit professioneller Technik die Luftfeuchtigkeit in jedem Raum.

 

Um Renovierungsarbeiten vorzubeugen, sollte früh hohe Luftfeuchtigkeit erkannt werden.

Um Renovierungsarbeiten vorzubeugen, sollte früh hohe Luftfeuchtigkeit erkannt werden. (freepik / freepik.com)

Zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus beseitigen

Die Gefahren durch zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus sind vielfältig. Zum einen stellt sie eine unsichtbare Gefahr für die Bausubstanz dar. Ein nasses Mauerwerk ist anfällig für weitere Schäden, außerdem dämmt es weniger gut. Kältebrücken werden wahrscheinlicher, zudem ist der Heizaufwand deutlich größer. Zum anderen sind die Schimmelsporen, die sich nicht nur im Mauerwerk, sondern auch in der Luft befinden, eine große Gefahr für die Bewohner des Hauses. Schimmelsporen belasten die Atemwege und können Allergien bis hin zum allergischen Asthma auslösen. Ein Haus, welches bereits Feuchtigkeitsschäden aufweist, muss umfassend saniert werden, damit es nicht zu einer unbewohnbaren Immobilie wird.

Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden

Wird die zu hohe Luftfeuchtigkeit rasch bemerkt, helfen mitunter noch einfache Hausmittel. Zum einen gilt es natürlich, ausreichend zu lüften, um die zu große Feuchtigkeit aus dem Inneren nach draußen zu entlassen. Gleichzeitig muss durchgehend geheizt werden, eine zu große Temperaturabsenkung etwa bei Abwesenheit oder in der Nacht ist zu vermeiden. Durch das Heizen wird die Luft trockener. Zum anderen helfen Zeitungen und Reis gegen Luftfeuchtigkeit, da sie diese binden. Dies gilt allerdings nur in geringem Maße, denn im Kampf gegen ein Übermaß an Feuchtigkeit helfen derartige Hausmittel freilich nicht mehr.
Tipp: Vor allem morgens nach dem Aufstehen, nach der Dusche oder nach dem Baden sowie nach dem Kochen sollten die betreffenden Räume gelüftet werden. Idealerweise wird die feuchte Luft per zehnminütiger Stoßlüftung nach draußen befördert.

Viele Leute vergessen auch ihre Zimmerpflanzen als Verursacher zu feuchter Luft. Es stimmt, dass Pflanzen zu einem gesunden Raumklima beitragen, dies gilt aber eher im Hinblick auf zu trockene Raumluft. Wenn also viele Pflanzen im Zimmer stehen und die Luftfeuchtigkeit zu groß ist, muss umso mehr an das regelmäßige und mehrmals tägliche Lüften gedacht werden.

Hilfreich ist zudem ein Luftentfeuchter, der die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Sind bereits Schäden an den Wänden vorhanden, müssen diese professionell beseitigt werden. Teilweise kann es sogar nötig sein, das komplette Mauerwerk an einer von Schimmel durchsetzten Stelle zu entfernen und zu ersetzen. Derartige Maßnahmen sollten jedoch mit einem Sachverständigen abgestimmt werden, der eventuell noch moderatere Lösungen parat hat.

Feuchtigkeit im Haus vorbeugen

Damit es gar nicht erst so weit kommt und Schäden an der Bausubstanz beseitigt werden müssen, sollten Hausbesitzer Feuchtigkeit im Haus so gut wie möglich vorbeugen. Damit ist auch der Schutz vor Schimmel im Haus bestmöglich gegeben. Diese Maßnahmen sorgen vor:

  • Dämmung überprüfen, undichte Stellen ausbessern
  • regelmäßig stoßlüften (mehrmals täglich für 10 bis 20 Minuten)
  • Schalen mit Salz aufstellen (zieht Feuchtigkeit aus der Luft)
  • ausreichend heizen
  • keine zu hohe Nachtabsenkung der Raumtemperatur
  • Fenster, an denen Feuchtigkeit kondensiert ist, trocken wischen

Wichtig ist zudem, einem Rohbau ausreichend Zeit vor der Renovierung und dem Bezug zu geben. Ein restfeuchtes Mauerwerk darf nicht mit Schränken verstellt oder mit Tapeten verklebt werden. Feuchtigkeitsschäden sind dann vorprogrammiert und zeigen sich meist in Form von Schimmelflecken.

Share
Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
Tags: , , ,

Das könnte Sie ebenfalls interessieren