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Die beste Reihenfolge für die Haussanierung

Geht es um die Sanierung eines alten Hauses, so schlagen viele Eigentümer die Hände über dem Kopf zusammen: Wo sollen sie bloß anfangen? Doch mit dem richtigen Konzept und einer festgelegten Reihenfolge ist die Mammutaufgabe schaffbar.

Mit der richtigen Planung wird die Haussanierung einfach.

Mit der richtigen Planung wird die Haussanierung einfach. (Anemone123 / pixabay.com)

Erst planen, dann abreißen

Natürlich wird niemand auf die Idee kommen und völlig planlos ein Gebäudeteil abreißen, ehe feststeht, wie es mit der Sanierung überhaupt weitergehen soll. Wichtig ist daher, zuerst einen Plan zu haben und festzulegen, was alles zu tun ist. Durch diesen Überblick ist es auch möglich, den Umfang der Arbeiten und damit den zeitlichen Aufwand sowie die zu erwartenden Kosten zu schätzen. Die gute Planung verringert die Gefahr von Kostenfallen und sorgt dafür, dass die Arbeiten konsequent vorangehen.

Nicht zu zaghaft sein

Viele Eigentümer, die ein Haus sanieren möchten, sind zu zaghaft. Sie können zwar einen Sanierungsfahrplan festlegen und sich ungefähr an diesen halten, doch wirklich sinnvoll ist er nicht. Einfach aus dem Grund, weil vielfach zu vorsichtig vorgegangen wird: Es ist nicht besonders effektiv, immer nur Teile herauszureißen und sich stückweise vorzuarbeiten. Viel besser ist es, alles zu entfernen, was heraus muss: Fliesen, Holzverkleidungen und Elektroleitungen können in einem Durchgang beseitigt werden. Die Entsorgung wird damit ebenso vereinfacht wie Kosten gespart werden können. Einfach einen Container bestellen und schon kann es losgehen! Eine Ausnahme besteht, wenn altes Material als Schutz für darunter liegende Teile bestehen bleiben soll. So wird beispielsweise ein Dielen- oder Parkettboden noch mit dem alten PVC-Belag geschützt, ehe auch dieser entsorgt werden kann.

 

Erst nach der Planung sollten Gebäudeteile abgerissen werden.

Erst nach der Planung sollten Gebäudeteile abgerissen werden. (phengartner25 / pixabay.com)

Die besten Tipps rund um die Haussanierung

Mit dem Sanierungsfahrplan wurden nicht nur die durchzuführenden Arbeiten festgelegt, sondern auch deren Reihenfolge bestimmt. Nach den Abrissarbeiten folgen beispielsweise die Sanierung des Fußbodens mit dem Gießen des neuen Estrichs, das Decken des Daches und das Verlegen neuer Elektroleitungen. Die sogenannten Rohbauarbeiten beziehen auch die Arbeiten mit ein, die für die Montage neuer Fenster und Türen nötig sind. Sollen beispielsweise Mauerdurchbrüche geschaffen werden, ist der beste Zeitpunkt der Anfang der Sanierungsarbeiten. Bitte noch vor dem Verlegen des neuen Estrichs derlei Veränderungen vornehmen, damit der neue Fußboden geschützt wird! Als Faustregel gilt bei der Sanierung eines Hauses immer: von groß nach klein arbeiten. Das heißt: Zuerst werden die groben Arbeiten wie Abriss und Dacheindeckung vorgenommen, danach folgen kleinere Tätigkeiten und Feinarbeiten bis hin zum Streichen der Wände und Stellen der neuen Möbel.

Mit diesen Tipps gelingt die Sanierung

Die folgenden Tipps helfen dabei, die richtige Reihenfolge für die Sanierung des Hauses festzulegen:

  1. Trockenbau nach dem Dachdecken
    Nachdem das Dach neu gedeckt wurde, stehen die ersten Trockenbauarbeiten an. In diesem Schritt geht es beispielsweise um das Stellen von Gipskartonkonstruktionen. Auch die Beplankung der Dachschrägen erfolgt jetzt. Es werden in diesem Schritt alle Trockenbauwände gestellt, die für das Verlegen von Leitungen nötig sind.
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  3. Leitungen verlegen
    Die Haustechnik zu verlegen ist der nächste Schritt. Den Anfang macht der Eigentümer hierbei mit den Abwasserrohren, die ein gewisses Gefälle benötigen. Andere Leitungen dürfen dabei nicht stören. Jetzt folgen die Wasserleitungen. Wer diese nicht selbst verlegen möchte, muss nun auf die Hilfe des Installateurs setzen. Er wird auch die Wand- und Fußbodenheizungen installieren bzw. montieren. Auch die zentrale Heizungsanlage kann jetzt eingebaut werden, sofern der dafür vorgesehen Raum fertig und nicht noch zu verputzen ist.
    Nach den Wasserrohren wird die Elektrik verlegt. Bitte nicht umgekehrt! Das Verlegen von Elektroleitungen in Bögen und Schleifen um die Wasserrohre herum ist günstiger, als wenn die Rohre immer neue Biegungen um die Elektrokabel machen müssen.
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    Die Leitungen müssen in der richtigen Reihenfolge verlegt werden.

    Die Leitungen müssen in der richtigen Reihenfolge verlegt werden. (PDPics / pixabay.com)


     

  5. Dämmung nicht vergessen
    Bevor die Wände verputzt werden, müssen alle wichtigen Teile der Dämmung angebracht werden. Meist wird empfohlen, zuerst Dach und Fassade bei der energetischen Sanierung dämmen, danach können auch Wände in Innenräumen gedämmt werden. Dies ist unter anderem im Keller nötig, sofern die Wände hier bislang noch roh waren.
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  7. Fenster montieren
    Nun ist der Tischler gefragt, der neue Fenster installiert. Neue Zimmertüren werden noch nicht eingehängt, diese folgen erst nach der Renovierung. Das hat den Vorteil, dass die neuen Türen nicht direkt vor dem Malerschmutz geschützt werden müssen. Fenster werden in der Regel abgeklebt, damit sie beim Malern und Verputzen nicht beschädigt werden oder verschmutzen.
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  9. Renovierung
    Nachdem alle groben Arbeiten erledigt sind, kann es mit der Renovierung vorangehen. Malern, Tapeten kleben, Decken streichen, Fliesen in Bad und Küche anbringen: Die Arbeiten zur Renovierung sind so umfangreich, dass hier ein eigener Plan aufgestellt werden sollte. Muss das Haus so schnell wie möglich wieder bewohnt werden, sollten zuerst die Räume an der Reihe sein, die am dringendsten benötigt werden und in denen die Renovierung am längsten braucht. In der Regel werden das Küche und Bad sein. Auch ein Schlafzimmer sollte möglichst schnell fertig sein, damit die frisch gestrichenen oder tapezierten Wände noch auslüften können, ehe der Raum genutzt werden soll. Zuletzt sollte der Flur renoviert werden: Als Durchgangsbereich ist hier die Gefahr neuerlicher Beschädigungen besonders groß.

Keine Sanierung, sondern nur eine Renovierung vornehmen

Nicht immer ist es nötig, das komplette Haus zu sanieren. Oft reicht bereits eine Renovierung, um die Räumlichkeiten wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen. Für die Renovierungsabstände gibt es Empfehlungen. Diese sehen für Küche, Bad und Dusche eine Renovierung alle drei Jahre vor, für alle weiteren Bereiche werden fünf Jahre als ausreichend angesehen. Nebenräume brauchen entsprechende der Empfehlungen nur alle sieben Jahre neu gestrichen werden. Dabei gilt es natürlich zu bedenken, dass eine Hausrenovierung stets individuell ablaufen muss. Je nach Nutzungsintensität können kürzere oder längere Zeiträume für eine Renovierung sinnvoll sein. Wer beispielsweise einen kleinen Künstler zu Hause hat, der sich mit dem Verschönern der Wände per Wachsmalstift vergnügt hat, wird mit diesen Kritzeleien vielleicht nicht unbedingt jahrelang warten wollen, bis laut Plan eine Renovierung ansteht. Umgekehrt gilt für ein Wohnzimmer, das nur zum Fernsehen genutzt wird, dass der Renovierungsabstand von fünf Jahren zu kurz gegriffen ist.

Tipp: Wer sich dafür entscheidet, die Sanierungs- und Renovierungsarbeiten durch einen Fachmann durchführen zu lassen, sollte auf ein Unternehmen setzen, das bestenfalls alles aus einer Hand bietet. Teilweise arbeiten solche Unternehmen mit anderen Gewerken zusammen, für den Auftraggeber gibt es dennoch nur einen Ansprechpartner. Das macht Koordination und Kommunikation deutlich einfacher.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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