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Günstiger Wohnraum wird knapp

Die Preise für Wohnraum steigen in Ballungsgebieten deutlich an. In Kombination mit immer höheren Energie- und Nebenkosten wird angemessener Wohnraum damit für Normalverdiener immer unerschwinglicher.

Mietwohung

Wer in angesagten Metropolen noch einen Mietvertrag ergattert, kann sich glücklich schätzen (Foto: sil007 / Clipdealer.com)

Steigende Wohnraumkosten führen in Deutschland mehr und mehr zum gesellschaftlichem und sozialen Sprengstoff. Die Energiewende treibt Mieten und Nebenkosten ins Unermessliche. Normalverdiener haben das Nachsehen und die Suche nach geeignetem Wohnraum wird zu einem wahren Glücksspiel.

Wohnraum bald unbezahlbar

Menschen mit ganz normalem Einkommen müssen inzwischen die Hälfte des Gehalts allein für ein Dach über dem Kopf zahlen, Kaum vorstellbar, dass Städteplaner und Politiker solche Entwicklungen nicht mit in die Konzepte zur Energiewende einbezogen haben.

Immerhin geht es um existenzielle Belange der Bürger. Dabei trifft es nicht etwa nur Randgruppen sondern inzwischen auch die gutbürgerliche Mitte immer härter.

50 Prozent für Wohnraum

Im Jahr 2010 mussten die einkommensschwächsten Gruppen von einem durchschnittlichen Einkommen von nur 927 Euro im Monat knapp 500 Euro für Miete, Nebenkosten und Instandhaltung ausgeben. Das Statistische Bundesamt hat nunmehr berechnet, dass diese Tendenz deutlich weiter steigt. Gutverdiener hingegen, die mit bis zu 5000 Euro Haushaltskommen wirtschaften, leisten für Miete & Co. Hingegen mit 25 Prozent einen deutlich geringeren Anteil für Kosten zur Wohnraum.

Nebenkosten für Wohnraum legen kräftig zu

Insgesamt sind es jedoch nicht nur die Kaltmieten, die Preise in die Höhe treiben. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Mieten demnach im vergangenen Jahrzehnt mit 11,4 Prozent geringer als die Gesamt-Verbraucherpreise, die mit 17,3 Prozent zulegten. Allerdings gilt dies nicht für Mieten in Großstädten und angesagte Metropolen. Hier explodieren die Mieten inzwischen. Doch auch jene, die in bezahlbaren Wohnungen leben, müssen sich um die Kosten sorgen. Steigende Energiepreise rauben den Bewohnern den Schlaf. Insgesamt wächst die sogenannte zweite Miete extrem stark an. Hierzu zählen auch Steuern und Gebühren, die ebenfalls pausenlos nach oben klettern.

Wohnraum Prognose für die BRD schlecht

Laut Berechnungen des bundesweiten Heizspiegels stiegen selbst 2011 die Kosten für Ölheizungsbetrieb um fünf Prozent, obwohl es sich um einen besonders milden Winter handelte. Die Prognose für die Zukunft sieht düster aus, denn die Preise sollen weiter steigen. Dies trifft vor allem Rentner und Menschen mit geringem Einkommen sowie sogenannte Hartz-IV-Empfänger. Da 2010 auch der wichtige Energiekostenzuschuss ersatzlos gestrichen wurde, wird die Lage für diese Personengruppen immer prekärer. Energetische Sanierungen der Altbauten helfen dem Personenkreis auch nicht weiter, denn hier steigen die Mieten nach den Maßnahmen besonders drastisch. Die Verdrängung der Menschen aus den Städten geschieht derzeit über den Preis und Experten sehen diese Entwicklung auch in der Zukunft nicht gestoppt. Das Stadtleben müssen sich Bürger künftig leisten können.

Wohnraum muss bezahlbar sein

Als Gegenmittel präferieren Experte den öffentlichen Wohnungsbau. Doch besonders auch dieser Bereich wurde in der Vergangenheit drastisch abgebaut und vernachlässigt. So beklagt der Mieterbund, dass die öffentliche Hand weiterhin große Kontingente an Wohnungen an private Betreiber verkauft und nur wenig nachbaut. Demnach würden in den Ballungsräumen bis zum Jahr 2017 rund 825.000 Mietwohnungen fehlen, sofern diese Entwicklung nicht unverzüglich gestoppt wird.

 

Verweise:


Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht</a>
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
Energie sparen
Förderungsstopp – Interview mit Dr. Ilona Klein
BMVBS-Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser
Gebäudesanierungen – Steuerförderung gestoppt
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EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Wohnen
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