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Energieberatung – Top oder Flop?

Angesichts drastisch steigender Strompreise inklusive Ökostrom-Umlage denken Verbraucher über effiziente Maßnahmen nach. Umweltminister Peter Altmaier will beim Stromsparen helfen und schickt Energieberater in die Haushalte. Doch macht dies tatsächlich Sinn?

Energieberater

Mit dem Energieberater Kosten sparen (Foto: Konstantin Gastmann / pixelio.de)

Die Bundesregierung formuliert ein ambitioniertes Ziel. Bis zum Jahr 2020 soll der Stromverbrauch um satte zehn Prozent sinken. Doch zunächst einmal explodiert der Strompreis und konfrontiert Haushalte unter dem Strich mit mehr als zehn Prozent Preissteigerung.

Energieberatung verspricht viel

Nunmehr sollen es mehr als hunderttausend Energieberater richten. Die aber kommen entweder nicht zu allen, die es nötig haben oder aber sie müssen für den Dienst zahlen. So schön sich Altmaiers Ankündigung der flächendeckenden Energieberatung anhört – auch in diesem Fall ist nicht unbedingt alles Gold, was glänzt.

Dabei hören sich die Ausführungen und Begründungen des Umweltministers zunächst vielversprechend an: „Wir wollen bis 2020 allen Haushalten die Möglichkeit geben, eine solche Beratung in Anspruch zu nehmen, nach Möglichkeit auch kostenlos“, verkündete Altmaier erst in der vergangen Woche nach einem Gespräch am sogenannten runden Energietisch.

Energieberatung führt vielfältige Checks durch

Hier trafen sich die Energiebranche, Kommunen, Verbraucherschützer und Vertreter von Wohlfahrtsverbänden. Doch mehr als reine „Symbolpolitik“ kam laut Aussagen der Opposition nicht dabei heraus. Verbraucher, die Hilfestellung in Sachen Stromeinsparungen wünschen, können zum einen eine kostenpflichtige Beratung der Verbraucherzentralen in Kooperation mit dem Bundeswirtschaftsministerium ordern.

Der Basis-Check kostet 10 Euro und beschäftigt sich mit dem Stromverbrauch des jeweiligen Haushalts sowie dem Bereich Heizung. Darüber hinaus werden Gebäude-Checks angeboten, die 20 Euro kosten sowie Checks der Brennwerte zu einem Preis von 30 Euro.

Maßnahmen der Energieberatung

Darüber hinaus werden kostenlose Energieberatungen geboten. Die Stromsparhelfer setzen energiesparende Artikel ein, sofern es nötig ist und beraten, an welchen Stellen sich Strom sparen lässt. Gratis eingebaut werden beispielsweise Energiesparlampen, Steckdosenleisten, die abschaltbar sind, Regler für den Standby-Modus sowie Regler für Wasserhähne. Mit diesen Maßnahmen lasse sich laut Angaben von Experten pro Jahr etwa 86 Euro Stromkosten einsparen. Bereits seit vier Jahren werden solche Artikel im Wert von etwa fünf Millionen Euro eingebaut. Allerdings gibt es dieses Gratis-Angebot nur für Empfänger von Sozialleistungen.

Energieberatung flächendeckend nutzen

„Wir haben uns vorgenommen, den Stromverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2020 um zehn Prozent zu senken“, erläutert Altmaier. Allerdings sollten die Verbraucher an einem Strang ziehen, ergänzt der Minister. So wünscht er sich eine weitgehende Sensibilisierung des Thema auch über einkommensschwache Haushalte hinaus und erklärt: „Wir wollen zu einer spürbaren qualitativen und quantitativen Ausweitung der Beratung kommen.“

 
Verweise:
Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht</a>
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
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