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Energetische Sanierung als Steuersparmodell?

In die Jahre gekommene Immobilien verfügen oftmals über eklatante Mängel. Alte Heizanlagen, zugige Fenster, undichte Dächer und mangelnde Dämmungen fordern zu einer energetischen Sanierung heraus, die teuer werden kann. Steuerliche Abschreibungen könnten bald Entlastung bringen.

Energetische Sanierung

Die energetische Sanierung ist ein Fall für ausgewiesene Experten (Foto: goodluz / Clipdealer.de)

Einen Gesetzentwurf hierzu gibt es in Deutschland seit längerem. Allerdings wurde er noch nicht verabschiedet. Sollte er wie geplant in Kraft treten, so können Hausbesitzer künftig ihre energetische Sanierung steuerlich geltend machen und so ihre Kosten für Energie deutlich senken.

Gesetzentwurf zur Energetischen Sanierung

Bisher scheuen viele Hausbesitzer die doch eher beträchtliche Investition in eine moderne, energetische Sanierung ihres Hauses. Mit der Einführung der steuerlichen Absetzbarkeit der Kosten könnte sich dies schon bald ändern. Bereits seit dem Jahr 2011 liegt der Entwurf zu diesem Gesetz im Vermittlungsausschuss. Seither wartet er auf die Zustimmung durch den Bundesrat, denn och gibt es Klärungsbedarf hinsichtlich der zu erwartenden Steuerausfälle.

Entlastung soll rückwirkend gelten

So ganz ohne Tücken ist die geplante steuerliche Entlastung für Hausbesitzer nicht, die energetisch sanieren möchten. Mit Inkrafttreten ist auch geplant, dass sich eine steuerliche Förderung und die bisherige Förderung einander ausschließen. Somit müssen sich Wohnungsbesitzer künftig für eine der beiden Förderungen entscheiden. Daraus ergibt sich für so manchen Hausbesitzer die Frage, ob jetzt oder erst später saniert werden soll. Sofern das Gesetz der steuerlichen Abschreibung verabschiedet wird, so soll es rückwirkend zum 01.01.2012 in Kraft treten.

Vielfältige Förderungen der energetischen Sanierung

Selbst Experten können Hausbesitzern keinen allgemeinen Rat erteilen, wie sie sich diesbezüglich entscheiden sollen. Fachleute raten dazu, sämtliche Fördermaßnahmen und Programme für energetische Sanierungen gründlich unter die Lupe zu nehmen und nachzurechnen. Eine professionelle Energieberatung sollte dabei gleich zu Beginn durchgeführt werden. Für viele Förderprogramme ist diese sogar zwingend vorgeschrieben.

Folgende Förderungen werden u.a. geboten:

  • KfW-Förderung bei Dämmungen und Sanierungen mittels zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen
  • Zuschuss durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) für den Austausch alter Heizkessel sowie Solarthermie und Wärmepumpen
  • Förderprogramme der Länder und Kommunen

Abschreibungen über einen Zeitraum von zehn Jahren

Fördermittel der KfW stehen dabei weiter im Fokus. Bauherren, die eine komplette Sanierung planen, können günstige Kredite bis zu 75 000 Euro beantragen. Der effektive Jahreszinssatz liegt hier bei 1,0 Prozent. Ein solches KfW-Darlehen eignet sich daher besonders für Hausbesitzer, die sich in Hinblick auf die energetische Sanierung verschulden müssen. Dagegen könnte die steuerliche Absetzbarkeit der Sanierungskosten eine gute Wahl für jene Eigentümer sein, die in der Lage sind, die Kosten aus eigenen Mitteln zu zahlen.

Geplant ist im Gesetzentwurf, dass Hausbesitzer die Kosten in einem Zeitrahmen von zehn Jahren mit einem Anteil von zehn Prozent pro Jahr steuerlich abschreiben können. Bei der Entscheidung, wann und mittels welcher Förderung die Immobilie energetisch saniert werden soll, spielen ganz individuelle Faktoren eine Rolle. Experten weisen darauf hin, dass der Wert der Immobilie bei einer kompletten und aufwändigen energetischen Sanierung nicht in voller Höhe der getätigten Investition steigt, sondern lediglich um etwa ein Drittel der eingesetzten Mittel. Insofern lohnt der Blick in die Zukunft und die Frage, wie lange die Immobilien bewohnt werden soll.

 
Steuerliche Förderung der energetischen Maßnahmen:

Verweise:

Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht</a>
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Energetische Sanierungen verzeichnen Rückgang
Energie sparen
Förderungsstopp – Interview mit Dr. Ilona Klein
BMVBS-Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser
Gebäudesanierungen – Steuerförderung gestoppt
Dimmbares Glas auf Knopfdruck
EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten

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