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Heizen und Lüften in der kalten Jahreszeit

Angesichts horrender Energiekosten steht in der kalten Jahreszeit die Frage nach dem richtigen Heizen und Lüften im Raum. Einerseits soll nicht zu viel Wärme nach draußen dringen. Andererseits möchte niemand Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden riskieren. Angesichts gekippter Fenster und zu viel Feuchtigkeit kommt es schnell einmal zu einem solchen Schaden.

Heizverhalten

Richtiges Heizen und Lüften verhindert Folgen wie etwa Schimmelbildung (Foto: antikainen / Clipdealer.de)

Gerade im Winter, wenn es klirrend kalt ist und Feuchtigkeit schnell zur gefürchteten Schimmelbildung führen kann, kommt es auf das korrekte Heizen und Lüften an. Auch wenn Energiesparen hoch im Kurst steht, so müssen auch andere Aspekte in den Vordergrund rücken. Nur so lässt sich die Bausubstanz zu schützen und der Bau nimmt keinen Schaden.

Heizen und Lüften – aber wie?

Finden einige Punkte beim Heizen und Lüften Beachtung, so gehen Hausbesitzer und Bewohner auf Nummer Sicher. Gleichzeitig führt ein solches Verhalten zu einem besonders gesunden und verträgliches Raumklima in allen Räumen des Hauses. Doch was ist zu tun, um Vorsorge vor Schimmel zu betrieben und gleichzeitig für die positiven Effekte eines gesunden Raumklimas zu sorgen? Was zu tun ist, damit es zum idealen Raumklima kommt und Schimmel keine Chance hat, erläutern Experten wie etwa der VPB-Bausaschverständige Experte Ulrich Schiffler.

Im Vorfeld stehen folge Fragen:

  • Über welche Temperaturen sollen Wohnräume im Winter verfügen?
  • Sollen Bewohner in der kalten Zeit die Temperaturen in der Naht absenken?
  • Soll die Heizung in der Nacht womöglich komplett abgestellt werden?
  • Wie lässt sich trotz wohliger Wärme der Anspruch nach einem größtmöglichen Sparpotenzial erfüllen?

Korrektes Heizen gegen zu viel Luftfeuchte

Im Fokus steht Feuchtigkeit, die vor allem der Mensch verdunstet. Die passiert auch im Schlaf. Bis zu drei Liter Feuchtigkeit verdunstet ein Mensch pro Tag. Darüber hinaus bildet sich weitere Feuchtigkeit, die durch das Duschen und Kochen entstehen und direkt an die Raumluft abgegeben wird. Pflanzen erhöhen den Anteil der Feuchtigkeit zusätzlich und wer Wäsche im Wohnraum trocknet, erhöht den Wert noch weiter. Experten wissen, dass jeder einzelne Kubikmeter Luft im Raum bei einer Temperatur von etwa 20 Grad im Höchstfall 17 Gramm Wasser bindet. Daraus lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass die Luft in einem Schlafraum kaum einen Liter Wasser binden kann.

Feuchtigkeit wird aufgenommen

Interessanterweise wird das die Problematik noch verschärft, wenn Bewohner besonders gerne in einem kühlen Raum schlafen. Dann nämlich kommt es zu einer weiteren Senkung der Wasseraufnahme durch die Luft. Auch dann, wenn Bewohner kräftig lüften, enthält die Luft am Ende noch relativ viel Wasser pro Kubikmeter. Aufgenommen wird die Feuchtigkeit, die nachts von den Bewohnern ausgeschwitzt bzw. ausgeatmet wird, zunächst von der Bettwäsche sowie von Textilien wie etwa Kleidung und Gardinen. Ein gewisser Anteil geht auch in Wände und Böden, sofern offenporige Materialien die Feuchtigkeit aufnehmen.

Feuchtigkeitsresistente Materialien

Nicht immer ist dies der Fall, denn Kunststoffbeschichtungen von Möbeln sowie Lackierungen und Tapeten aus Vinyl sind feuchtigkeitsresistent. Auch Laminatböden sind nicht offenporig und können daher auch keine Feuchtigkeit speichern. Gründliches Lüften – insbesondere am Morgen – hat daher einen besonders hohen Stellenwert. Anschließend muss gut geheizt werden, um eine bestimmte Raumwärme zu erzielen, die Textilien und Bauteile trocknet. Auf keinen Fall sollte nach dem Lüften die Heizung im Schlafraum abgestellt werden. Ansonsten verbleibt die Feuchtigkeit im Raum, was zu Kondensfeuchte und Schimmel führen kann.

Richtiges Heizen verhindert weitreichende Folgen

Schimmelpilzsporen keimen bereits bei einer relativen Luftfeuchte von 80 Prozent aus, warnen Experten. „Gut für die Bausubstanz – und gut für die Bewohner – sind 20 Grad, am besten rund um die Uhr“, rät Experte Schiffler. Wer dann noch regelmäßig lüftet, also mindestens zwei- bis dreimal am Tag, geht auf Nummer Sicher. Querlüften lautet hierbei das Zauberwort, denn das spart zudem noch Energie. Dauerhaft gekippte Fenster hingegen bewirken das Gegenteil: Es kommt zu einem mangelhaften Luftaustausch und es droht Schimmel an den dann stark abgekühlten Fensterleibungen.

Nächtliches Absenken der Temperatur macht wenig Sinn

Was bleibt am Ende von der noch immer stark verbreiteten Empfehlung, die Heizung nachts deutlich herunter zu regulieren? Nicht viel, erläutert Experte Schiffler. „Dazu sind unsere Häuser heute zu dicht. Es gibt kaum noch Feuchteabfuhr auf normalem Wege, also ohne menschlichen oder gar maschinellen Eingriff. Und daher kann die eingesperrte Feuchte bei Abkühlung der Räume zu Schäden führen. Das nächtliche Absenken spart aber auch so gut wie keine Energie. Zwar müssen laut Energieeinsparverordnung die Heizungen nachts automatisch um drei Grad absenken, aber das schlägt sich in massiven Gebäuden kaum oder gar nicht in den Raumtemperaturen nieder. Und weil die Heizung am nächsten Morgen zusätzliche Energie zum Hochfahren benötigt, bleibt auch die Absenkung verbrauchs- und damit kostenneutral.“

 
Verweise:
Schimmelpilz nicht einfach überstreichen
Immobilien – Wintercheck zum Frühlingsbeginn
Schimmel – Vorbeugung schützt vor Verbreitung
Stoßlüften gegen Schimmelbefall
Immobilien – Schimmelpilz ist Vermietersache
Cleveres Heizen spart Bares
Schimmelpilz – schleichende Gefahr für Bewohner
Tipp – Neubau ausreichend beheizen
Heizen und Lüften im Winter
Schimmel-Alarm auf Baustellen

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