In Deutschland mussten bis zum Jahresende 2011 viele Verordnungen der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) umgesetzt werden. Die Dämmung der Heizungs- und Warmwasserrohre in ungeheizten Räumen zählt ebenfalls dazu.
Die Energiesparverordnung (EnEV) aus dem Jahre 2009, sieht auch die Umsetzung der Heizungs- und Warmwasserohre vor. Stichtag war bereits der 31.12.2011. Für betroffene Immobilienbesitzer, die noch nicht gedämmt haben, wird es demnach höchste Zeit, denn die Frist ist bereits abgelaufen. Hauseigentümer müssen für diese Dämmarbeiten allerdings nicht allzu tief in die Geldbörse greifen. Mit ein wenig handwerklichem Geschick sind diese Dämmmaßnahmen schnell vom Tisch.
Dämmung – Rohre in Altbauten
Besonders in Altbauten tummeln sich noch etliche ungedämmte Heizungsrohre und Warmwasserleitungen. Sie laufen zumeist durch die ungeheizten Kellerräume. Dort kühlen sie aus, wodurch teure Wärme verloren geht. Henning Discher von der Deutschen Energie-Agentur (dena) erklärt das Problem: „Ein zehn Meter langes Rohr mit 32 Millimetern Durchmesser hat eine Oberfläche von etwa einem Quadratmeter. Bei einer Temperatur des Heizwassers von 70 bis 90 Grad gehen so je laufendem Meter jährlich unnötig bis zu zehn Liter Heizöl verloren.“ Abhilfe schafft die Dämmung der betroffenen Rohre.
Dämmung – Do-it-yourself-Verfahren
Im Do-it-yourelf-Verfahren geht eine solche Dämmung schnell und preiswert vonstatten. So lassen sich in einschlägigen Baumärkten speziell vorgefertigte Rohr-Ummantelungen besorgen. Diese können leicht selbst angebracht werden. Ebenso gibt es in den Fachmärkten passend geformte Dämmschalen für Pumpen und Ventile. Doch es gibt eine Ausnahme. Dämmschalen aus Styropor für Pumpen und Armaturen werden von Baumärkten nicht angeboten. Solches Material muss zumeist beim jeweiligen Hersteller angefordert werden.
Dämmung – Rohrummantelung ist preiswert
Rohr-Ummantelungen kosten je nach Umfang etwa 2,50 Euro bis 3 Euro. Die Kosten amortisieren sich allerdings schon innerhalb von knapp drei Jahren, da Energie eingespart wird. Bereits vorgefertigte Dämmungen für Rohre gibt es in vielen Materialien. Ob Weichschaum und Moosgummi, die Ummantelungen sind leicht zuzuschneiden und eignen sich auch für flexibel verlegte Rohre. Wer starre Verbindungsrohre auskleiden will, sollte ummantelte Rohrdämmungen verwenden, deren Kern aus Stein oder Glaswolle besteht.
Dämmung – Vorsicht bei Mineralwolle
Heimwerker, die Rohre mittels Mineralwolle auskleiden, sollten sich gut schützen, denn das Material kann die Schleimhäute angreifen. Wer Overall, Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe benutzt, ist bestens gerüstet. Weichschaum lässt sich hingegen besonders leicht anwenden. In der Regel werden solche Isoliermaterialien vor dem Verlegen auf die Rohre geschoben. Wer nachträglich verlegt, kann die Schläuche mit einem speziellen Cutter-Messer längs aufschlitzen.
Dämmung – Rohr einzeln isolieren
Die Dicke der jeweiligen Dämmung ist in der Verordnung vorgegeben. Demnach muss sie mindestens so dick sein wie der Rohrdurchmesser. Ein Mehr ist an dieser Stelle aber immer besser. Rohre sollten zudem stets einzeln gedämmt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Vor- und Rücklauf der Anlage Wärme austauschen. Die Dämmung der Kaltwasserrohre hat ebenfalls Stellenwert und ist notwendig, damit sich im Sommer kein Kondenswasser an der Außenseite bilden kann. Feuchtigkeit, die sich an solchen Rohren ablagert, kann auf die Wände übergehen. Dann droht die Bildung von Schimmelpilz.
Verweise:
EnEV – zum Dämmen verdammt?
EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten
Erneuerbare Energien bedarfsgerecht anpassen
EnEV – Erinnerung an Stichtag für Dämmung
Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
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