Mit einer Solaranlage auf dem Dach folgen Bauherren dem Bestreben, umweltschonend Energie zu erzeugen. Angesichts steigender Heizkosten soll die Anlage auch spürbar Kosten senken. Doch zahlt sich diese energetisch sinnvolle Investition tatsächlich in barer Münze aus?
Spätestens dann, wenn Bauherren und Sanierer die Planung der neuen Heizanlage vornehmen, stellt sich die Frage danach, ob eine Solaranlage tatsächlich das Sparpotenzial in sich trägt, mit dem allgemein geworben wird. Immerhin werden Fördermaßnahmen in diesem Bereich drastisch zurückgefahren und ohne zusätzliche und die Solaranlage unterstützende Heizanlage der klassischen Art lässt sich ein Haus im Winter nicht ausreichend beheizen.
Solaranlage allein reicht nicht
Viele Bauherren und Sanierer glauben noch immer, es reiche völlig aus, eine Solaranlage für Kosten bis zu etwa 10.000 Euro zu installieren, schon sei das Problem der sparsamen Beheizung jetzt und in der Zukunft gelöst. Dies ist nicht der Fall. Zwar strahlt die Sonne kostenfrei und die Energie der Solaranlage erhitzt problemlos das im Haus benötigte Warmwasser zum Spülen, Waschen und Duschen. Doch spätestens dann, wenn Frost, Eis und Schnee im Winter Einzug halten, sind Solaranlagen allein hinsichtlich der Beheizung des ganzen Hauses in der Regel überfordert.
Solaranlage in Kombination mit dem Solarspeicher
Fehlt eine zusätzliche Heizanlage, so bleiben spätestens im bitterkalten Winter als Folge einer mangelnden Zusatzbeheizung die Heizkörper kalt. Auch Warmwasser steht dann häufig nicht zur Verfügung. Eine Zusatzheizanlage ist daher ebenso erforderlich wie ein passender Solarspeicher. Richtig ist allerdings auch, dass sich das Haus zumindest teilweise durch Solarenegrie beheizen lässt. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Solaranlage entsprechend ausgestattet ist. Der Markt bietet zwei verschiedene Anlagetypen an: Die vom Händler gebotene einfache Variante dient lediglich zum Erhitzen von Wasser. Mit anderen Solarthermie-Anlagen lässt sich das Haus hingegen zu einem Anteil von rund 20 Prozent beheizen.
Kombination mit der Solaranlage
In der kalten Jahreszeit muss daher eine weitere Heizanlage zur Verfügung stehen, damit Wohnräume ausreichend beheizt werden können. Kombinieren lassen sich mit der Solaranlage praktisch alle Heizsysteme. Ob Gas-, Öl- oder Pellets-Heizungen, in Frage kommen gängige Anlagen inklusive sogenannter Wärmepumpen. Eine Koppelung an bestehende Geräte gestaltet sich immer dann problemlos, wenn die Anlagen den erforderlichen Stand der Technik erfüllen. Dazu zählt laut Experten auch, dass die System nur geringe Vorlauftemperaturen vorweisen.
Rahmenbedingungen optimieren Effekte der Solaranlage
Zur ausreichenden Warmwasserversorgung auch im Winter wird ein Solarspeicher mit einem Fassungsvermögen von etwa 400 Litern benötigt, erläutern Energieexperten. Anlagen ohne zusätzliche Solarthermie benötigen im Schnitt nur etwa 140 Liter. Für einen Vier-Personen-Haushalt muss eine Fläche von etwa sechs Quadratmetern mit Sonnenkollektoren ausgestattet werden. Wird zusätzlich beheizt, so müssen mindestens neun Quadratmeter einkalkulieren.
Sofern die Kollektoren günstig angelegt und alle Rahmenbedingungen stimmig und ideal kombiniert sind, so rechnet sich die Solaranlage mittel- bis langfristig. Zur Verrechnung kommt die Ersparnis bei herkömmlichen Brennstoffen. Angesichts der derzeitigen Preise kann dies beträchtlich sein. Die begehrte Amortisation lässt ist nach Ablauf von etwa 20 Jahren zu erwarten. Der Zeitraum kann sich reduzieren, wenn die Preise für herkömmliche Brennstoffe noch schneller steigen. Die dargelegten Berechnungen gelten sowohl für Einfamilienhäuser, als auch für Mehrparteienhäuser sowie Alt- und auch Neubauten.
Solarförderungen im Fokus:
Verweise:
Beratung schützt vor Fehlinvestitionen beim Immobilienkauf –
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