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Neubau durch Schimmel in großer Gefahr

Immer mehr Neubauten sind davon betroffen: Es zeigt sich Schimmel an den Wänden! Teilweise ist dieser schon so stark, dass die Eigentümer nicht einziehen dürfen. Doch es gibt Möglichkeiten, die Schimmelbildung zu vermeiden.

Schimmel im Neubau sollte unbedingt bereits beim Bau vermieden werden!

Schimmel im Neubau sollte unbedingt bereits beim Bau vermieden werden! (Rebmann / clipdealer.de)

Schimmel im Neubau als unterschätzte Gefahr

Schimmelsporen sind nicht immer sichtbar oder zeigen sich als große, schwarze Flecken an den Wänden. Sie können auch unsichtbar sein und werden dann über einen längeren Zeitraum unbemerkt eingeatmet. Dabei gilt Schimmel als unterschätzte Gefahr im Neubau, denn kaum jemand rechnet damit, dass bei einem neuen Gebäude bereits eine derartige Belastung auftreten könnte. Hausbesitzer sollten dies allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen und Schimmel so schnell wie möglich entfernen. Noch besser ist es allerdings, die Schimmelbildung von vornherein zu vermeiden. Sollte Schimmel entdeckt werden, muss ein Bausachverständiger hinzugezogen werden. Er wird die Aufsicht darüber übernehmen, dass die belastenden Pilze so rasch wie möglich und vor allem restlos entfernt werden.

Ursachen für die Schimmelbildung im Neubau

Die Gründe, warum sich Schimmel im Neubau bildet, sind vielfältiger Natur. Meist liegt das daran, dass ein Neubau über längere Zeit Feuchtigkeit und Nässe ausgesetzt ist. Er steht über viele Monate offen und wird nicht beheizt. Vor allem in den Wintermonaten lässt es sich dann kaum vermeiden, dass die Materialien und auch die Wände des Gebäudes feucht werden. Durch Regen und Schnee können sie sogar völlig durchnässen, wenn sie nicht richtig abgedichtet worden sind. Schon bald nisten sich Schimmelsporen ein, die sich in erstaunlich kurzer Zeit großflächig ausbreiten können. Die Sanierung des Neubaus ist nun dringend nötig.

Schimmelbildung im Neubau vermeiden

Als wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Schimmel im Neubau gilt: Am besten gar nicht erst im Winter bauen! Das klingt leichter als es ist, denn häufig wird der Rohbau im Herbst errichtet und soll über den Winter trocknen. Zu Zeiten, in denen es in den Wintermonaten knackig kalt war, war dies verständlich, denn die kalte Luft ist deutlich trockener als warme. Allerdings sind jetzige Winter viel zu häufig sehr warm, die Luft ist feucht und es regnet immer wieder. Die Folge ist, dass Nässe in den Rohbau eindringt und die Mauern durchnässt. Bei gleichzeitig fehlender Beheizbarkeit breiten sich Schimmelsporen aus.

Der Innenausbau startet meist, sobald der Neubau mit einem Dach ausgestattet ist, doch das ist ein großer Fehler. Werden Estrich und Putz in den Rohbau gebracht, wird damit auch sehr viel Feuchtigkeit hereingeholt. Diese kann nicht entweichen bzw. kann die feuchte Luft von drinnen nicht gegen trockene von außen eingetauscht werden. Ist der Dachboden noch nicht ausreichend wärmegedämmt und wird dann die Fußbodenheizung eingeschaltet, kann sich der Zustand sogar noch verschlimmern.

 

Ein Bautrockner kann Abhilfe schaffen.

Ein Bautrockner kann Abhilfe schaffen. (rclassenlayouts / clipdealer.de)

Wichtige Maßnahmen zur Schimmelvorbeugung

Um die Trocknung des Rohbaus zu beschleunigen und die Luft im Inneren des Gebäudes trockener zu bekommen, bieten sich Bautrockner an. Doch diese verbrauchen sehr viel Energie. Sie erfüllen zwar ihren Zweck, sollten aber aufgrund des hohen Strombedarfs nur eingesetzt werden, wenn es gar keine andere Lösung gibt. Übrigens ist es auch nicht gut, wenn der Bau zu stark getrocknet wird. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei 50 bis 60 Prozent bleiben. Materialschwächen durch zu starke Austrocknung können ansonsten auftreten, Estrich und Putz reißen möglicherweise.

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Schimmel im Neubau besteht in der Kontrolle des Feuchtigkeitsgehaltes der Luft. Daran bemisst sich auch der passende Zeitpunkt, zu dem der Bodenbelag auf den Estrich aufgebracht werden darf. Möglich ist das erst, wenn der Estrich ausreichend getrocknet ist. Der Experte spricht dabei von der sogenannten Belegreife, deren Einhaltung bei Verlegen eines diffusionsoffenen Belags sogar vorgeschrieben ist.

Drei Winter warten?

Übliche Feuchtigkeitsmesser ermitteln den Trocknungsgrad des Putzes. Architekten und andere Fachleute wissen, wie lange der Neubau braucht, bis er richtig trocken ist: Die Rede ist meist von drei Heizperioden, also von drei Wintern. Eine lange Zeit, in der das Haus natürlich längst bewohnt wird. Auffällig werden in dieser Zeit häufig Risse in den Wänden, neben den Fenstern oder sogar in den Fliesen. Auch Kanten und Fugen reißen durch die Trocknung des gesamten Gebäudes. Wichtig ist hier auch, für einen guten Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu sorgen – selbst bei Bewohnen des Gebäudes darf die Luft nicht zu trocken werden. Das ist weder für das Mauerwerk noch für die Atemwege besonders förderlich!

Problematische Räume unter Beobachtung

Schränke und Regale sollten in den ersten drei Jahren, in denen der Neubau genutzt wird, nicht direkt an die Wand geschoben werden. Das kann zu Problemen führen, weil das Mauerwerk noch trocknen muss. Kann der Putz jedoch nicht richtig lüften, weil ein Schrank direkt davor steht, kann es zur Schimmelbildung kommen. Wer nicht direkt nach den ersten Jahren damit beginnen möchte, den Schimmel an der Wand zu entfernen, sollte daher mit den Möbeln erst einmal Abstand zur Wand halten. Problematisch sind auch die Ankleidezimmer, die heute vielfach statt der früher üblichen Kleiderschränke genutzt werden. Die Räume, in denen sich die Ankleidezimmer befinden, haben meist kein Fester, sodass keine frische Luft hineingelassen werden kann. Werden hier Schränke hineingestellt und diese voller Kleidung gehängt, ist Schimmel vorprogrammiert.

Auch in der Küche ist Vorsicht geboten. Restfeuchte aus dem Mauerwerk und die Feuchtigkeit, die beim Kochen entsteht, führen hier zu einer hohen Luftfeuchtigkeit. Vor allem an den unteren Fensterpartien ist dies zu beobachten. Schnell zeigt sich hier auch Schimmel, der sich gern an den Dichtungen absetzt. Ebenso wie im Bad gilt auch in der Küche, dass feuchte Stellen unbedingt abgewischt werden sollten. Soweit es möglich ist, gilt das für alle Flächen, die durch Kondenswasser beeinträchtigt werden. Auch die Fenster selbst sollten abgewischt werden, denn dass sich dort sammelnde Wasser verdunstet und reichert die Luft erneut mit Feuchtigkeit an. Eine Lüftungsanlage ist dabei übrigens nicht das Nonplusultra, auch wenn Architekten gern auf Be- und Entlüftungsanlagen schwören. Experten warnen, dass diese Anlagen erst nach dem Bezug des Hauses eingesetzt werden sollten und nicht bereits vor dem Einziehen. Der Grund: Die Lüftungsrohre könnten verschmutzen.

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Autor: Veröffentlichung durch Nina Oberhauser
Veröffentlicht in: Hausbau
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