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Im Altbau lauern versteckte Gefahren

Wer einen beschaulichen Altbau bewohnt, der ahnt nur selten, was sich hinter den Fassaden abspielt. Schlimmstenfalls sind es gefährliche Schadstoffe, die in Fußböden, Lackierungen und Hölzern schlummern. Wird renoviert, werden sie freigesetzt und können zu ernsthaften Erkrankungen führen.

Altbauten

Sanierungen von Altbauten gehören in die fachkundigen Hände von Experten (Foto: Clipdealer / SeanPrior)

In der heutigen Zeit werden Schadstoffe wie etwa Asbest oder giftige Holzschutzmittel nicht mehr verbaut. Einst war dies jedoch gang und gäbe und in unzähligen Altbauten schlummert die stumme Gefahr. Erst wenn eine gründliche Sanierung vorgenommen wird, tritt das ganze Ausmaß der Schädigung zu Tage und eine immense Gefahr gleich mit.

Altbau –
im Holz schlummert das Gift

Personen, die mit dann anstehenden Arbeiten befasst sind, können durch die hochgiftigen Stoffe gesundheitliche Schäden davon tragen. Daher ist Vorsicht geboten, wenn sich bei Altbauten erste Verdachtsmomente hinsichtlich möglicher Giftstoffe in verbauten Materialien ergeben.

Experten wie etwa Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren in Berlin warnen vor allem vor Gebäuden aus den 1970er und 1980er Jahren. Doch auch Altbauten, die über viel Holzbauteile verfügen, sei Vorsicht geboten. Denn diese Teile wurden oftmals mit einem Holzschutzmittel für Innenräume behandelt, das die heute verbotenen Stoffe DDT, Lindan und PCP enthalten.

Altbau – unsichtbare und geruchlose Gefahren

Die gefährlichen Stoffe lassen sich nur schwerlich ausmachen. Man sieht sie nicht, man riecht sie nicht und doch sind sie eine große Gefahr. Kommt es zu einer Sanierung, so sollten betroffene Teile wie etwa Holzverkleidungen und Bauteile weitgehend entfernt werden. Ist dies nicht machbar, so lässt sich alternativ ein schützender Anstrich anbringen, der die entsprechenden Teile praktisch „maskiert“. So lässt sich weitgehend verhindern, dass die Schadstoffe freigegeben werden und damit Schaden anrichten.

Altbau – Vorsicht vor PAKs und PCB

Alter Parkettboden zählt oftmals als Highlight im Raum. Hat der Boden jedoch schon etliche Lebensjahre auf dem Buckel, so kann er mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs) oder auch polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet sein. Solche Giftstoffe kamen laut Stiftung Warentest häufig in der Zeit von etwa 1900 bis 1975 in Parkettklebern zur Anwendung. Wurde der Parkettboden mit einer dicken Lackschicht versiegelt, ist die Gefahren allerdings geringer und es besteht weniger Anlass zur Sorge.

Altbau – Experten zur Entsorgung

Schwieriger gestaltet es sich, wenn der Boden Lücken aufweist. Hier können kleinste Partikel des giftigen Klebstoffs nach außen gelangen. Bewohner sollten dann darüber nachdenken, den gesamten Boden auszutauschen. Eine Vorab-Analyse klärt, um welche Giftstoffe es sich handelt. Ältere Parkettböden können auch mit Asbest belastet sein. Hier sollten Experten prüfen, inwieweit Gefahren für die Bewohner bestehen und der Boden besser ausgewechselt werden sollte. Falls es dazu kommt, sollte eine Spezialfirma die Arbeiten übernehmen. Nur speziell geschultes Personal ist in der Lage, den verseuchten Boden so zu entfernen, dass niemand Schaden nimmt.

 

Verweise:

Altbau – Gefahren bei Elektrinstallationen
Dämmung der Heizungs- und Wasserrohre
EnEV – zum Dämmen verdammt?
EnEV – Altbauten energetisch nachrüsten
Erneuerbare Energien bedarfsgerecht anpassen
EnEV – Erinnerung an Stichtag für Dämmung
Drastische Bußgelder bei Verstoß gegen EnEV
Energiekonzepte – Dämmwahn allein reicht nicht
Verschärfung EnEV erfordert mehr Förderung
Wasserleitungen benötigen Schutz
Bei Altbauten wird Nachrüstung zur Pflicht
Heizkosten seit Jahren im Aufwärtstrend
Modernisierung der Heizanlage spart viel Geld

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Autor: Ursula Pidun
Veröffentlicht in: Hausbau
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